AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Jugendliche erziehen Jugendliche zur Vorbeugung gegen Aids, das weiterhin jedes Jahr Millionen Opfer fordert

Dienstag, 22 November 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Vorbeugung ist das wichtigste Mittel zur Bekämpfung der Ausbreitung des HIV-Virus und der Immunschwächekrankheit AIDS und Jugendliche sind unter ihren Altersgenossen die besten Boten. Davon sind die Verantwortlichen der kongolesischen Nichtregierungsorganisation EVIS (Espoir, Vie et Solidarité) überzeugt, die ein Aidsbekämpfungsprogramm in den kongolesischen Schulen auf den Weg gebracht hat.
Wie die katholische Nachrichtenagentur DIA berichtet wurde die Initiative bereits 2000 in Kinshasa begonnen und dann auf andere Teile der Demokratischen Republik Kongo ausgedehnt. Zu einer Prüfung der Ergebnisse hatte man sich Ende Oktober bei einem Treffen in der kongolesischen Hauptstadt versammelt. Die EVIS-Philosophie besteht darin, dass Jugendliche selbst ihre Altersgenossen zu einem verantwortlichen Verhalten hinsichtlich der Gefahr einer Ansteckung mit Aids erziehen sollen.
Die Jugendlichen werden dabei in allen ihren Lebensumfeldern aktiv: in Familien, Schulen, unter Freunden, am Arbeitsplatz, im Stadtviertel. Im Mittelpunkt steht dabei die Vorbeugung im Sinne einer Bewusstseinsbildung bei den Einzelnen, die die eigene Sexualität als Geschenk der Liebe und nicht als Mittel zur Lust verstehen sollen.
Diese Botschaft sei nicht einfach zu vermitteln, so die Verantwortlichen des Projekts, da man in einem Umfeld tätig sei, in dem die Erwachsenen der im Zusammenhang mit AIDS bestehenden Gefahr oft gleichgültig gegenüber stehen, und wo Armut und Analphabetentum zur Verbreitung irrationaler und unverantwortlicher Verhaltensweise eines Großteils der Bevölkerung beitragen.
Deshalb sind Initiativen zur Bekämpfung dieser Pandemie besonders wichtig, die jedes Jahr Millionen Opfer fordert.
Wie aus dem in den vergangenen Tagen veröffentlichten AIDS-Bericht hervorgeht, dehnt sich die Pandemie weiterhin in aller Welt aus: 2005 hat die Zahl der HIV-infizierten Menschen mit 40,3 Millionen einen Höchstpunkt erreicht und sich damit seit 1995 verdoppelt (19,9%). Allein 2005 starben an der Epidemie 3,1 Millionen Menschen, davon 570.000 Kinder.
In den afrikanischen Ländern südlich der Sahara ist das schreckliche Virus, für das es immer noch keinen wirksamen Impfstoff gibt am meisten verbreitet: es gibt hier 25,8 Millionen HIV-Infizierte, 3,2 Millionen Neuinfektionen im Jahr 2005 (64% aller Neuinfektionen weltweit) und 2,4 Millionen Todesfälle.
Seit die Krankheit 1981 identifiziert wurde sind über 25 Millionen Menschen in aller Welt an den Folgen von AIDS gestorben. Damit ist AIDS die verheerendste Epidemie in der Menschheitsgeschichte. (LM) (Fidesdienst, 22/11/2005 - 36 Zeilen, 364 Worte)


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