AFRIKA/ANGOLA - In den 30 Jahren seit der Unabhängigkeit herrschte 27 Jahre lang Bürgerkrieg

Freitag, 11 November 2005

Rom (Fidesdienst) - Der 28jährige Bürgerkrieg zwischen der Regierung und den Rebellen der UNITA haben Angola zutiefst gekennzeichnet. Bei dem Konflikt, der 1975 ausbrach und 2002 zu Ende ging, starben mindestens 600.000 Menschen und über 4 Millionen mussten ihre Heimat verlassen. Wenn man bedenkt, dass Angola insgesamt 10.766.000 Einwohner hat, so bedeutet dies, dass über ein Drittel der Bevölkerung unter prekären Bedingungen in Flüchtlingslagern lebte und vollkommen von den Hilfen der internationalen Staatengemeinschaft abhängig war. Seit einiger Zeit kehrten mit Unterstützung internationaler Hilfswerke die meisten angolanischen Flüchtlinge wieder in ihr Land zurück.
Das Agrarsystem des Landes droht durch die 10 Millionen noch im Land befindlichen Landminen zusammenzubrechen. Dazu eine vielsagende Statistik: rund 85% der Bevölkerung arbeiten in der Landwirtschaft, die aber nur zu 8% zum Bruttosozialprodukt des Landes beiträgt. Das heißt, dass es sich um ein landwirtschaftliches System der Selbstversorgung handelt, die auf kleinen Ackerparzellen mit rudimentären Mitteln im Familienkreis bewirtschaftet werden.
Ein weiteres Problem, dem das Land gegenübersteht ist AIDS. Nach Schätzungen sind rund 350.000 Angolaner HIV-infiziert (5,5% der erwachsenen Bevölkerung). Die durchschnittliche Lebenserwartung liegt bei 36,96 Jahren, wobei Männer im Durchschnitt 36,13 Jahre alt werden und das Durchschnittsalter bei den Frauen bei 37,83 Jahren liegt.
Das Jahresdurchschnitteinkommen liegt unter 1.700 Dollar pro Kopf. Angola hat Auslandsschulden in Höhe von 10.871.000.000 Dollar, was 366,55% des Bruttoinlandsprodukts entspricht.
Diese Daten sind erschreckend, wenn man bedenkt, dass Angola ein potentiell sehr reiches Land ist. Nach Schätzungen gibt es im Land Erdölreserven im Umfang von 5.691.000.000 Barrels und Naturgasvorkommen im Umfang von 79,57 Milliarden Kubikmetern. Außerdem gibt es im Land Diamant-, Gold-, Phosphat-, Bauxit- und Uranvorkommen. Seit Ende des Bürgerkriegs haben versuchen ausländische Investoren die wirtschaftlichen Infrastrukturen des Landes zu verbessern. (Fidesdienst, 11/11/2005 - 27 Zeilen, 290 Worte)


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