AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - 40.000 Megawatt aus dem Fluss Kongo könnten die Industrie in Afrika beleben: Diese und andere Fakten enthält das von der Zeitschrift „Afriquespoir“ kürzlich herausgegebene Taschenbuch „Le monde dans ma poche“

Mittwoch, 9 November 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - Das kleine Taschenbuch „Le monde dans ma poch“ (Die Welt in der Tasche) wurde vor kurzem von der von den Comboni Missionaren in Kinshasa (Demokratische Republik Kongo) herausgegebenen Quartalszeitschrift „Afriquespoir“ veröffentlicht-
Das Taschenbuch soll in den kongolesischen Schulen verteilt werden und enthält Informationen zu allen Staaten der Welt nach Kontinenten gegliedert. Zu jedem Land werden geographische (Ausdehnung, Einwohner, Hauptstadt, Städte), soziale (Lebenserwartung, Alphabetisierungsrate bei Männern und Frauen) und wirtschaftliche (Radio- und Fernsehgeräte pro Einwohner, Zahl der Flughäfen) Daten geliefert.
Doch das Buch versteht sich nicht nur als Ansammlung von Zahlen. Zu den einzelnen Kontinenten werden zusammenfassend auch spezifische Themenbereiche erläutert. In Afrika wird zum Beispiel auf die zunehmende Verstädterung hingewiesen. „Im Jahr 1950 gab es in Afrika nur zwei Städte mit mehr als einer Million Einwohner, die sich beide in Ägypten befanden: Karo und Alessandria. Kairo hatte damals 2,4 Millionen Einwohner und war die einzige afrikanische Stadt, die zu den großen Weltmetropolen gezählt wurde“, heißt es. „Im Jahr 1995 hat die nigerianische Wirtschaftsmetropole Lagos mit 10,3 Millionen Einwohnern Kairo mit seinen heute 9,07 Millionen Einwohnern eingeholt und übertroffen. Im Jahr 2015 könnte Lagos 24,4 Millionen Einwohner haben und damit weltweit die nach der Bevölkerungsdichte drittgrößte Stadt der Welt sein. Kairo wird voraussichtlich ungefähr 14,5 Millionen Einwohner haben und damit an 16. Stelle stehen, und auf der Liste der größten Städte könnte auch Kinshasa mit voraussichtlich 9,9 Millionen Einwohnern stehen (28. Platz).“
Blättert man in dem Taschenbuch, dann erfährt man auch dass „die 75% der Afrikaner (von denen die meisten mehr als zwei Sprachen sprechen) als erste, zweite oder dritte Sprache insgesamt 12 einheimische Hauptdialekte sprechen.
Das Handbuch von Afriquespoire erinnert auch daran, dass „laut einem Bereicht des Internationalen Roten Kreuzes die beiden Konflikte in der Demokratischen Republik Kongo (1997-2002) als eine der Tragödien der modernen Zeit betrachtet werden müssen, da insgesamt mindestens 3,3 Millionen Menschen ums Leben kamen. Davon starben nur 10% eines gewaltsamen Todes, während die Meisten an dem durch den Krieg verursachten Hunger oder damit zusammenhängenden Krankheiten starben.“ Und dabei könnte die Demokratische Republik Kongo auch der Motor der Entwicklung eines Großteils der afrikanischen Länder sein: würde man entlang des Flusses Kongo Wasserkraftwerke einrichten, dann könnten über 40.000 Megawatt Strom produziert werden, was ausreichend wäre um die Industrie in Afrika zu versorgen, wobei der Überschuss an Südeuropa verkauft werden könnte. Gegenwärtig haben „526 Millionen Afrikaner keine Elektrizität“ heißt es in „Le monde dans le poche“.
Insgesamt ist das Taschenbuch also äußerst informativ und nützlich und regt den Leser gleichsam zum nachdenken an. (LM) (Fidesdienst, 09/11/2005 - 42 Zeilen, 449 Worte)


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