EUROPA/ITALIEN - Call-Center für „psychiatrische Grenzfälle“: der Orden vom heiligen Johannes von Gott und die italienische Region Lombardei stellen eine gemeinsame Initiative vor

Dienstag, 25 Oktober 2005

Rom (Fidesdienst) - Im Zentrum des Ordens vom heiligen Johannes von Gott in Cernusco sul Naviglio (Mailand) wurde ein neues „Call-Center“ für psychiatrische Grenzfälle vorgestellt. Dabei handelt es sich um eine gemeinsame Initiative des katholischen Ordens und der italienischen Region Lombardei.
Vorurteile und unzureichende Information im psychiatrischen Bereich führen oft zu einer Orientierungslosigkeit unter den Patienten selbst, ihren Angehörigen und dem Pflegepersonal. Das neue Call-Center möchte diesen Menschen helfen, die Prioritäten aufzeigen und mögliche Gesprächspartner nennen.
Das Programm des Gesundheitsamtes der Region Lombardei bezeichnet als „psychiatrische Grenzfälle“ insbesondere die psychische Behinderung mit Verhaltensstörungen, psychopathische Veränderungen bei älteren Menschen und Demenz. Diese klinischen Fälle sind meist von einem Zusammentreffen diagnostischer und therapeutischer Schwierigkeiten und Problemen bei der Rehabilitation gekennzeichnet, zu denen Vorurteile und gesellschaftlicher Ausschluss hinzukommen.
Nach Abschluss der Anfangsphase (vorgesehen sind rund drei Jahre) soll das Call-Center auch Informationen über „psychiatrische Grenzfälle“ sammeln und mit anderen Initiativen auf regionaler und nationaler Ebene zusammenarbeiten, die dieselben Ziele verfolgen. Vorgesehen ist auch eine zukünftige internationale Zusammenarbeit.
Die Rehabilitationseinrichtungen des Ordens vom heiligen Johannes von Gott haben allgemein bereits langjährige Erfahrung mit solchen psychiatrischen Grenzfällen bei der Einschätzung der Patienten und der individuellen Behandlung. Bei der Arbeit mit den Patienten der Psychiatrie stellen die Mitarbeiter des Ordens neben der wissenschaftlichen Grundlage vor allem die zentrale Rolle der Person, deren Würde und Selbständigkeit in den Mittelpunkt. Dabei haben sie vor allem das Beispiel ihres Ordensgründers vor Augen, der selbst wegen geistiger Störungen behandelt wurde und sich darauf hin entschloss sich selbst in den Dienst des Kranken und dessen Menschenwürde zu stellen. (AP) (Fidesdienst, 25/10/2005 - 31 Zeilen, 278 Worte)


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