AFRIKA/SAMBIA - Jesuiten feiern das 100jährige Jubiläum ihrer Ankunft in Sambia im Zeichen der Evangelisierung und der menschlichen Förderung

Donnerstag, 13 Oktober 2005

Lusaka (Fidesdienst) - Dieses Jahr feiern die Jesuiten in Sambia das 100jährige Jubiläum ihrer Ankunft. Nach mehreren gescheiterten Versuchen, die auf das Jahr 1880 zurückgehen, konnte Pater Joseph Moreau am 14. Juli 1905 die erste Mission des Ordens in Chikuni im Süden des afrikanischen Landes gründen.
Auf seiner Entdeckungsreise hatte Pater Moreau verstanden, was die Menschen hier brauchten: Frieden und Wohlergehen. Die Gründung der neuen Mission brachte ein wenig Frieden in die Region und zusammen mit seinen jungen Mitarbeitern brachte er den Bauern bei, wie sie Ochsen zum bewirtschaften der Felder einsetzen konnten.
Mit Pater Moreau arbeitet auch Pater Jules Torrend in Sambia. Er hatte seine Mission im Sambesi-Tal in Mosambik begonnen. Als er nach Sambia kam hatte er einen jungen Mann bei sich, der von den Sklavenhändlern erst gefangen und dann wieder freigelassen worden war. Er hatte ihn zur Erinnerung an den dritten Generaloberen der Jesuiten Francesco Borgia genannt. Borgia kam aus einem kleinen Dorf in Sambia, wo er immer noch Verwandte hatte. Dort ließ sich Pater Torrend nieder und nannte seine Mission „Rasisi“, was soviel heißt wie „Priester“.
1912 übernahm die polnische Ordensprovinz die Verantwortung für die Mission. 1931 vertraute der erste apostolische Delegat, Mgr. Bruno Wolnik, den Franziskanern die Provinz Copperbelt und die westliche Provinz an. In Chikuni richteten die Jesuiten ein Bildungszentrum für Lehrkräfte ein, die später, dank des Engagements von Pater Max Prokoph in eine Sekundarstufenschule umgewandelt und nach dem heiligen Peter Canisius benannt wurde.
Nach Ende des Zweiten Weltkriegs lebten unter den polnischen Jesuiten auch fünf Überlebende aus dem Konzentrationslager Dachau. In den 50er Jahren wurden die irischen Jesuiten mit der Betreuung der südlichen Provinz beauftragt und 1962 wurde die Diözese Monze errichtet, die Bischof James Corboy als erster Bischof leitete. Aufgrund ihrer engagierten Lehrtätigkeit im Canisius-Kolleg waren die Jesuiten auch maßgeblich an der Entstehung einer neuen Universität in Sambia beteiligt, wo sie später als Professoren und Kapläne tätig waren. Jesuiten aus den Provinzen Kroatien und Slowenien gründeten zahlreiche Pfarreien in den Städten und ihre Mitbrüder aus Oregon (USA) waren vor allem im Bereich der Erziehung tätig.
Nach der Unabhängigkeit im Jahr 1964 überließen die Missionare zahlreiche Ämter den einheimischen Geistlichen. Jesuiten und Franziskaner konnten sich somit die Charismen ihrer Orden konzentrieren und diese in den Dienst der Ortskirchen stellen. 1969 entstand die sambische Jesuitenprovinz und im selben Jahr wurde in Lusaka ein Noviziat eröffnet.
Von den 120 Jesuiten, die heute in Sambia und in Malawi tätig sind, sind rund 50 Afrikaner. Zwar befinden sich viele davon noch in der Ausbildung, doch alle zwei Jahre werden neue Priester geweiht. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2005 - 37 Zeilen, 441 Worte)


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