AFRIKA/LIBERIA - Wahlen in Liberia: „Es wurden eine Reife und ein Verantwortungsbewusstsein unter Beweis gestellt, über die die Welt nur staunen konnte“

Donnerstag, 13 Oktober 2005

Monrovia (Fidesdienst) - „Es wurden eine Reife und ein Verantwortungsbewusstsein unter Beweis gestellt, über die Welt nur staunen konnte. Dies zeigt, dass man nie aufhören soll, auf eine bessere Zukunft zu hoffen“, so ein Missionar, der in der liberianischen Hauptstadt Monrovia tätig ist, in einem Kommentar zu den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen vom 11. Oktober (vgl. Fidesdienst vom 11. Oktober 2005). „Die Liberianer haben zum Teil auch mehrere Stunden darauf gewartet, dass sie ihre Stimme abgeben konnten und blieben dabei ruhig und gelassen, denn sie wussten um die Bedeutung dieser Wahlen für eine bessere Zukunft für ihre Kinder“, so der Beobachter.
„Nun wartet man auf das Wahlergebnis, das am 25. oder 26. Oktober bekannt gegeben wird. Es ist nicht einfach, die Daten aus den Randgebieten des Landes im zentralen Wahlbüro in Monrovia zu sammeln, denn die Straßenverhältnisse sind sehr schlecht. Abgesehen davon gab es jedoch keine besonderen Probleme“, so der Missionar weiter.
„Zum gegenwärtigen Zeitpunkt wurden nur Teilergebnisse bekannt, die sich auf Monrovia beziehen. Aufgrund von Hochrechnungen erscheint eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten der ersten Wahlrunde möglich“, so der Missionar. Von 1,35 Millionen stimmberechtigten Liberianern haben 80% von ihrem Wahlrecht Gebrauch gemacht.
Die katholischen Bischöfe hatten alle Bürger des Landes und insbesondere die Katholiken zur Stimmabgabe aufgefordert und sie darum gebeten, vor allem auf die Ehrlichkeit und Transparenz der Kandidaten zu schauen.
Internationale Wahlbeobachter bescheinigten einen korrekten Wahlverlauf und der Generalsekretär der Vereinten Nationen, Kofi Annan, sprach den Liberianern seinen „herzlichen Glückwunsch“ mit Blick auf das Wahlverhalten aus. „Die Vereinten Nationen werden weiterhin mit Liberia zusammenarbeiten, wenn es um die Konsolidierung des Friedens und die Förderung der demokratischen Entwicklung, eine gute Regierungsführung und den Rechtsstaat geht“, so der Sprecher des UN-Generalsekretärs. Im Rahmen der UN-Mission in Liberia sind 17.692 Personen in Liberia stationiert, darunter 14.692 Soldaten, die dort bei der jüngsten Wahl nicht nur für Sicherheit sorgten sondern auch technische und logistische Unterstützung leisteten. Die Präsidentschafts- und Parlamentswahlen waren Teil eines Friedensabkommens zwischen den gegnerischen Parteien in Liberia mit dem im August 2003 eine schmerzliche Zeit in der Geschichte des Landes zu Ende ging, in dem bei einem 14 Jahre langen Bürgerkrieg rund 250.000 Menschen ums Leben kamen und tausende von Menschen ihre Heimat verlassen mussten. (LM) (Fidesdienst, 13/10/2005 - 34 Zeilen, 385 Worte)


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