ASIEN/CHINA - Ausbildung, Evangelisierung, Selbstverwaltung, Anpassung der Pastoral an die gesellschaftlichen Gegebenheiten setzt sich Bischof Anthony Li Du An von Xian zum Ziel

Mittwoch, 27 Juli 2005

Xian (Fidesdienst) - Die Diözese Xian, in der chinesischen Provinz Shaanxi ist eine sehr lebendige Glaubensgemeinschaft. Dies ist vor allem Bischof Anthony Li Du An von Xian zu verdanken, der vor allem für seinen starken Glauben und für seine intelligente Kirchenleitung bekannt ist. In einem Interview mit dem katholischen Mitteilungsblatt der Diözese Hebei „Faith“ bekräftigt der 79jährige Bischof, dass er sich trotz Krankheit und hohen Alters weiterhin mit aller Kraft für das Wachstum seiner Diözese und die Ziele einsetzen will, die er sich für die Zukunft des Bistums gesetzt hat: Schwerpunkte sind dabei die Ausbildung von Priestern und Ordenleuten, Evangelisierung, Selbstverwaltung und die Anpassung der Pastoral an die gesellschaftlichen Gegebenheiten.
„Während der vergangenen sieben Jahre haben wir acht neue Kirchen gebaut. Damit stieg die Zahl der Pfarreien seit 1998 von 44 auf 60. Gegenwärtig gibt es 20.000 Katholiken und über 50 Taufen pro Jahr. Wir haben fünf ältere und 50 junge Priester, 4 Große Seminaristen und über 300 Ordensschwester“, so der Bischof zur Situation in seinem Bistum. „Gegenüber den Ordensschwestern fühle ich mich etwas schuldig“, fährt er fort, „denn sie haben im Allgemeinen keine gute Ausbildung und unsere Programme in diesem Bereich haben etwas spät begonnen“. Heute gibt es in der Diözese zwei Ausbildungszentren für Schwestern. Das neuere Zentrum ist ein 4-stöckiges Gebäude mit einer Fläche von 900qm mit einer Kappelle, Unterrichtsräumen, Speisesaal, Bibliothek und Unterkünften. Auf dem Lehrplan stehen Kurse für Dogmatik, Morallehre, Spiritualität, Kirchengeschichte, Psychologie, Informatik, Englisch … Außerdem widmet die Diözese Xian auch der Ausbildung von Priestern und Laien ein besonderes Augenmerk. „Ein Kurs für die ständige Fortbildung von Priestern steht auf dem Programm“, so Bischof Li, der hiervor das Holy Spirit Seminary in Hongkong um Unterstützung bat.
Die Diözese Xian ist auch im sozialen Bereich sehr engagiert. „In der Diözese gibt es 10 Krankenhäuser (und die Kongregation vom Heiligen Herzen Jesus hat ein Netzwerk mit über 50 Kliniken)“, so Bischof Li in dem Interview. „Außerdem streben wir die wirtschaftliche Selbstverwaltung an. Den damit ist nicht nur die Frage des Lebensunterhalts für Priester und Schwestern gelöst, sondern wir können auch kleine Kirche bauen. Für größere Baupläne reicht es aber trotzdem noch nicht, wie zum Beispiel für die Restaurierungsarbeiten in der Kathedrale.“ Zur Zukunft seines Bistums sagt Bischof Li: „Die ständige Ausbildung von Priestern und Ordensleuten, die Evangelisierung und die Ausbildung der kirchlichen Basisgemeinen sind die Hauptzeile. Gleichzeitig müssen wir auch aktuelle Probleme angehen, wie zum Beispiel die Zunahme der Ehescheidungen und die Pastoral unter den Zuwanderern … Die Lücken bei der Ausbildung der Katholiken bedeuten, dass wir bisher zu wenig dafür getan haben. Wir müssen auch neue Methoden für die Mission entwickeln. Deshalb werden wir zum Beispiel auch eine Kirche in unserem Hitech-Industriegebiet bauen, damit wir das Evangelium auch unter den heutigen Menschen verkünden können“. (Fidesdienst, 27/07/2005 - 38 Zeilen, 478 Worte)


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