AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - UN-Einheiten versuchen Walungu und Kabare im Südkivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo zurück zu erobern, wo bewaffneten Gruppen seit langem Massaker an Zivilisten verüben

Dienstag, 5 Juli 2005

Bukavu (Fidesdienst) - „Dies könnte für Walungu und Kabare endlich die Wende sein. Leider führt die Anwendung von Gewalt immer dazu, dass es Opfer unter der Zivilbevölkerung gibt, doch die Lage in diesem Gebiet hatte sich derart zugespitzt, dass es keinen anderen Ausweg mehr gab2, so ein Beobachter aus Bukavu im Südkivu im Gespräch mit dem Fidesdienst. In der Region begannen die Soldaten der Mission der Vereinten Nationen in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) am 4. Juli die Operation „Falcon Sweep“, mit der die Gebiete um Walungu und Kabare zurück erobert werden sollen.
In den beiden Gebieten westlich von Bukavu, treiben seit Jahren sowohl kongolesische als auch ausländische bewaffnete Gruppen unter der Zivilbevölkerung ihr Unwesen (vgl. Fidesdienst vom 21. Juni). Wie die MONUC mitteilt werden rund 400 Blauhelme und mehrere hundert kongolesische Soldaten an der Operation teilnehmen. 2Es handelt sich um Soldaten der neuen kongolesischen Streitkräfte, die aus der Verschmelzung verschiedener bewaffneter Gruppen entstanden, die das Friedensabkommen unterzeichnet haben, Diese Soldaten wurden mit Unterstützung der internationalen Staatengemeinschaft ausgebildet. Die MONUC soll diese Einheiten anführen und die logistische Unterstützung der Operation gewährleisten“, so der Beobachter. An der Operation nehmen auch Soldaten aus Guatemala teil, die für den Dschungelkampf ausgebildet wurden, außerdem Sollen pakistanische und südafrikanische Soldaten eingesetzt werden.
Die Einheiten der Vereinten Nationen beschlossen die Durchführung einer Offensive nachdem am 23. Mai in dem Dorf Nindja zahlreiche Zivilisten bei einem Angriff einer einheimischen Miliz ums Leben gekommen waren.
„Es ist noch zu früh um den Ausgang der Operation zu beurteilen“, so der Beobachter, „Wir hoffen jedoch, dass es sich nicht um einen beschränkten Einsatz handelt, sondern dass eine effektive Rolle der Region durch die regulären Streitkräfte und die MONUC das Ziel ist, damit die Zivilbevölkerung wieder in sicheren Verhältnissen leben kann“.
Seit einigen Tagen herrscht in der Demokratischen Republik Kongo ein angespanntes Klima, nachdem die ursprünglich für den 30. Juni vorgesehenen Wahlen verschoben wurden. „Der Aufschub der Wahl ist ein schmerzliches Ereignis, doch es war notwendig, denn es können keine Wahlen stattfinden, so lange sich Teile des Staatsgebiets noch unter Kontrolle illegaler Kräfte befinden“, so der Beobachter. „Millionen von Wählern könnten nicht an der Wahl teilnehmen. Es muss vor allem der Respekt der territorialen Integrität der Demokratischen Republik Kongo sichergestellt werden, bevor es Wahlen geben kann“
„Die Verschiebung des Wahltermins hat auch positive Seiten, denn dadurch besteht weiterhin die Möglichkeit, die Bürger des Landes zu informieren und auf die Wahl vorzubereiten. Man darf nicht vergessen, dass die meisten kongolesischen Bürger zum ersten mal Wählen. Die Demokratie darf nicht improvisiert werden, sondern man muss sie sorgfältig vorbereiten“, so der Beobachter abschließend. (LM) (Fidesdienst, 05/07/2005 - 43 Zeilen, 456 Worte)


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