AMERIKA/BOLIVIEN - „Heute sind wir mehr denn je berufen, uns in den Dienst unseres Volkes zu stellen. Ziel ist es, den Dialog zwischen allen beteiligten Sektoren zu erleichtern“. Erklärung der Bolivianischen Bischofskonferenz zur gegenwärrigen Krise im Land

Samstag, 4 Juni 2005

Santa Cruz (Fidesdienst) - Angesichts der schwierigen sozialen und institutionellen Lage, für die es gegenwärtig keine einstimmige Lösung zu geben scheint, leitete der Ständige Rat der Bolivianischen Bischofskonferenz (CEB) auf Anfrage des Staatspräsidenten Carlos Mesa und der anderen Sektoren der Gesellschaft, die ersten Gespräche zwischen den am Konflikt beteiligten Parteien ein. Das erste Treffen fand am 3. Juni zwischen den Verantwortlichen der staatlichen Behörden statt. Dies teilt der Vorstand der CEB in einer Verlautbarung mit, die der Pressesprecher der bolivianischen Bischöfe, José H. Rivera, dem Fidesdienst zukommen ließ.
In der Verlautbarung heißt es, dass die katholische Kirche in Bolivien gemäß ihrer Sendung, stets bereit war, den eigenen Beitrag zum Frieden und zur Einheit im Land zu leisten und dabei stets vor Augen hatte, dass das Finden technischer und konkreter Lösungen Aufgabe der staatlichen Behörden sein muss. In diesem Sinn sei die Kirche heute berufen, sich in den Dienst des Volkes zu stellen. Ziel sei es, den Dialog zwischen allen beteiligten Parteien zu erleichtern. Dies sei jedoch nur möglich, wenn die unverzichtbaren Voraussetzungen für das Erreichen jener Ziele gegeben sind, die Bolivien anstreben sollte. Deshalb fordern die Bischöfe alle auf, „zum Gemeinwohl in Bolivien hochherzig und mit dem nötigen Abstand beizutragen“. Außerdem wünschen sich die Bischöfe, dass „jede Bereitschaft zur Gewalt und zur Unnachgiebigkeit beseitigt wird“ und dass „die Bereitschaft zu einem aufrichtigen und konstruktiven Dialog bestehen möge“. Wichtig sei auch, dass „die vereinbarten Abmachungen eingehalten werden“.
Die Bischöfe erinnern in diesem Zusammenhang auch an die Werte des bolivianischen Volkes, die sie als „eine authentische moralische Kraft“ bezeichnen und wünschen sich abschließend, dass die Bolivianer gemeinsam ein neues Bolivien aufbauen, wo es Gerechtigkeit und bedingungslose Solidarität gibt. (RZ) (Fidesdienst, 04/06/2005 - 26 Zeilen, 309 Worte)


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