AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „60% der Krankenhäuser des Landes sind katholisch“, so der Bischof von Kisantu im Südosten des Kongo

Dienstag, 24 Mai 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - „Wenn wir das Wohl unseres Volkes wollen, dann müssen wir den Verkauf Medikamenten verhindern, deren Verfallsdatum abgelaufen ist. Dasselbe gilt für gefälschte Medikamente, die zu unerhörten Preisen verkauft werden“, so Bischof Fidèle Nsielele von Kisantu im Südosten der Demokratischen Republik Kongo, der in einem Interview mit der katholischen kongolesischen Nachrichtenagentur DIA striktere Maßnahmen zur Sanierung des Gesundheitssystems des Landes fordert.
Bischof Nsielele kennt die Situation des Gesundheitswesens besonders gut, weil er auch für das Krankenhaus „St. Lukas“ in Kisantu und die Abteilung für Werke im Gesundheitswesen (BDOM) verantwortlich ist. „Meine Arbeit beschränkt sich nicht nur auf katholische Gesundheitseinrichtungen, sondern ich kümmere mich auch um die Einrichtungen der anderen Konfessionen und staatliche Krankenhäuser“, so der Bischof, der die bedeutende Rolle der katholischen Kirche in kongolesischen Gesundheitswesen hervorhebt. „Wussten Sie, dass 60% der Krankenhäuser der Demokratischen Republik Kongo sich in Trägerschaft der katholischen Kirche befinden“, so Bischof Nsielele. „Diese Gesundheitszentren gibt es im ganzen Land. Dies zeigt, dass das Interesse unserer Diözesen und unserer Kirche unumstritten ist“.
Das Vorbild der BDOM in Kisantu machte auch in anderen Diözesen Schule. „Die Art und Weise, in der wir den Gesundheitsdienst organisieren ist in den verschiedenen Diözesen unterschiedlich. Unsere Arbeitsweise hat die anderen Bischöfe jedoch überzeugt, deshalb schicken sie ihre Mitarbeiter zu uns, damit sie bei unserem BDOM Erfahrung sammeln können“, so Bischof Nsielele.
Der Bischof betont, dass das BDOM, bei der Koordinierung der medizinischen Dienstleistungen in der Diözese auch auf neue Erfordernisse gestoßen ist, die einer Lösung bedürfen. „Bei unseren Koordinationssitzungen haben wir festgestellt, dass es in verschiedenen Gesundheitseinrichtungen, insbesondere in den nichtkonfessionellen an Medikamenten fehlt. Das BDIM der Diözese wird deshalb ein Arzneimittelvorratslager schaffen, das diesen Erfordernissen entspricht“, so Bischof Nsielele, der hinzufügt: „Das BDOM unserer Diözese nimmt zusammen mit dem entsprechenden Büro der Diözese Kananga und der Caritas Mbuji Mayi an einem Projekt teil, das die Dezentralisierung der Arzneimittelverteilung durch regionale Zentren (CR) fördert“.
Die regionalen Zentren sollen mit der Verteilung der Medikamente in ihrem jeweiligen Zuständigkeitsbereich beauftragt werden. Insgesamt wurden bereits 40 solche regionalen Zentren geschaffen, von denen 10 ihre Tätigkeit bereits aufgenommen haben. Diese Zentren werden von der Europäischen Union, der Weltbank, Belgien und anderen Geberländern unterstützt. (LM) (Fidesdienst, 24/05/2005 - 35 Zeilen, 375 Worte)


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