ASIEN/INDONESIEN - INTERNATIONAL ORGANIZATION FOR MIGRATION BEIM ORTSTERMIN IN NORDSUMATRA WO ANDEREN ONGS DER ZUGANG VERBOTEN BLEIBT – ZAHL DER VERTRIEBENEN NIMMT STETIG ZU

Dienstag, 29 Juli 2003

Jakarta (Fidesdienst) – Internationale Hilfsorganisationen sind optimistisch, nachdem die indonesische Regierung der International Organization for Migration (IOM) einen Ortstermin in Aceh (Nordsumatra) genehmigt hat, wo die regulären Streitkräfte gegenwärtig durch militärische Handlungen versuchen die Separatistenbewegung Free Aceh Movement (GAM) in Schach zu halten. IOM arbeitet als regierungsübergreifende Organisation unter Migranten und Flüchtlingen, die sie in Zusammenarbeit mit der jeweiligen örtlichen Regierung zu unterstützen versucht. In Aceh sollen die Beobachter der IOM Informationen sammeln und die Situation der Binnenflüchtlinge erfassen, damit ein wirksamer Hilfsplan erstellt werden kann.
Seit in der Region im März dieses Jahres das Kriegsrecht ausgerufen wurde ist Hilfswerken, ONGs, Medien und Journalisten der Zugang zu dem Gebiet untersagt.
„Die Regierung hat 600 Milliarden Rupie für humanitäre Hilfen bereitgestellt, doch das Problem besteht nicht allein in der Quantität und sondern auch in der Qualität der Hilfe. Organisationen, die aufgrund der eigenen Berufung Hilfe leisten wollen, dürfen nicht tätig werden“, erklärt der Leiter des Jesuit Refugees Service (JRS) in Aceh, Pater Janata Sudri, gegenüber dem Fidesdienst. „Die Menschen haben Angst und die Flüchtlinge sind Opfer des Konflikts. Ich mache mir wirklich große Sorgen angesichts der gegenwärtigen Lage. Ich hoffe, dass wir den Menschen in Aceh bald helfen werden können“. Auch das Büro der JRS in Aceh besitzt keine Genehmigung der Regierung für Hilfsprogramme.
Die indonesische Regierung befürchtet eine Internationalisierung des Konflikts durch die Tätigkeit ausländischer Organisationen in der Region, wie dies in Westtimor geschehen war, wo Mitarbeiter des UN-Flüchtlingshochkommissariats im Jahr 2000 ermordet worden waren. Unterdessen sind in Aceh auch die notwendigen Sicherheitsbedingungen für ein Mindestmass an sozialen Hilfeleistungen nicht gegeben. Am 19. Juli wurden bei einem Angriff auf einen Krankenwagen des Roten Kreuzes mehrere freiwillige Helfer verletzt.
Die Zivilisten leiden unter der Zuspitzung des Konflikts, der nach Vorhersagen aus Jakarta noch bis Dezember dieses Jahres dauern könnte. Insgesamt mussten 18.000 Familien (80.000 Menschen) ihre Wohnungen verlassen. Rund 50.000 Binnenflüchtlinge wurden in 49 Aufnahmelagern der Regierung untergebracht und 30.000 konnten in ihre Wohnungen zurückkehren, die sie jedoch oft geplündert und ausgeraubt vorgefunden haben. Viele Menschen fliehen aus Aceh in andere Provinzen Nordsumatras. (PA) (Fidesdienst, 29/7/2003 -34 Zeilen, 362 Worte)


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