AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Geweihte Brüder und Schwestern, wacht auf! Fahrt hinaus!“. Schreiben der kongolesischen Bischöfe an die im Land tätigen Ordensleute

Freitag, 11 März 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - „Das geweihte Leben stellt heute eine konkrete Realität im Kongo dar. Wie aus den Statistiken des Jahres 2004 hervorgeht, gibt es in unserem Land rund 11.000 Ordensleute bei einer Gesamteinwohnerzahl von rund 50 Millionen, von denen rund die Hälfte Katholiken sind. Ihre Präsenz ist damit ein Geschenk für das Land“, so der Sekretär der bischöflichen Kommission für die Ordensleute der Demokratischen Republik Kongo, Pater Léon Ngoy Kalumba SJ, in einem Interview mit der katholischen Nachrichtenagentur DIA, zur Veröffentlichung eines Schreibens der kongolesischen Bischöfe mit dem Titel „Geweihte Brüder und Schwestern, wacht auf! Fahrt hinaus!“.
In dem Gespräch weist Pater Kalumba auch darauf hin, dass die derzeitige Krise in der kongolesischen Gesellschaft auch die Personen des geweihten Lebens betrifft. Aus diesem Grund, so der Jesuitenpater, bekräftigen die kongolesischen Bischöfe in einem Schreiben den Wert des Lebens im Licht der Werte des Evangeliums und danken den Ordensleuten für ihre Präsenz in der kongolesischen Kirche. Gleichsam forderten sie die Ordensleute jedoch auch auf, sich den vielfältigen heutigen Herausforderungen zu stellen. „Unsere Bischöfe“, so Pater Kalumba, „denunzieren jedoch auch die Praktiken einiger europäischer Kongregationen, die ihren Nachwuchs aus afrikanischen Ländern rekrutieren, ohne selbst an der pastoralen Tätigkeit im Land teilzunehmen. Außerdem werden auch andere Aspekte des Ordenslebens, wie zum Beispiel das Tragen des Ordensgewands und religiöser Symbole unter ehemaligen Ordensleuten, hingewiesen, was nach Ansicht der Bischöfe zu einer Verwirrung unter den Gläubigen beiträgt.“
In ihrem Schreiben fordern die Bischöfe die kongolesischen und nichtkongolesischen Ordensleute auf, sich für die Inkulturation des religiösen Lebens in der Demokratischen Republik Kongo einzusetzen. Der Jesuitenpater weist in diesem Zusammenhang jedoch auch darauf hin, dass in einigen Teilen des Landes verschiedene Formen des negativen Zeugnisses sich auch negativ auf das Leben der Ordensleute auswirken. Darunter nennt er: Zauberei, Regionalismus und Stammesdenken. Nach Ansicht von Pater Leon Ngoy Kalumba „könnten diese Formen des negativen Zeugnisses, auch as wertvolle Geschenk des Ordenslebens beeinträchtigen“. „Deshalb werden die Ordensleute nachdrücklich dazu aufgefordert, ihr Leben wieder auf Christus zu konzentrieren, für den sie alles andere hinter sich gelassen haben“, so der Jesuitenpater abschließend. (LM) (Fidesdienst, 11/03/2004 - 34 Zeilen, 361 Worte)


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