AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Hinter dem Mord an neun Blauhelmen im Nordosten der Demokratischen Republik Kongo verbergen sich ausländische Kräfte

Dienstag, 1 März 2005

Bunia (Fidesdienst) - „Die Kongolesen sind davon überzeugt, dass sich hinter dem Mord an neuen Blauhelmen der UN-Mission in der Demokratischen Republik Kongo (MONUC) ausländische Kräfte verbergen“, so einheimische Beobachter aus dem Osten der Demokratischen Republik Kongo zu dem Attentat, bei dem am 25. Februar in Ituri im Nordosten des Landes neun Blauhelme aus Bangladesch starben. „Es ist bekannt, dass ausländische Waffen und Söldner über Goma in die Demokratische Republik Kongo kommen“, so der Beobachter weiter.
Die internationale Staatengemeinschaft machte Milizen für das Attentat verantwortlich, die in der Region seit langem ihr Unwesen treiben. Insbesondere handelt es sich dabei um die „Front Nationaliste et Integrationniste“ (FNI) der Lendu und die „Union des Patriotes Congolais“ (UPC) der Hema, die für die erneute Welle der Gewalt in der Region verantwortlich gemacht werden. Bei den Hema handelt es sich um ein Hirtenvolk, während die Lendu größtenteils Bauern sind. Seit Jahren streiten sich die beiden Völker, die dieselben Gebiete bewohnen und dieselbe Sprache sprechen um den Landbesitz. Doch der Konflikt zwischen den beiden Stämmen wurde auch von externen Kräften manipuliert, die an den Bodenschätzen in der Region interessiert sind. In Ituri gibt es Gold, Koltan (das in der Elektronikindustrie und insbesondere bei der Herstellung von Handys eingesetzt wird), Uran und Erdöl (das bisher nicht gefördert wird).
Während der vergangenen beiden Monate haben über 70.000 Menschen infolge der Stammeskonflikte ihre Heimatdörfer verlassen. Seit 1999 starben bei den Auseinandersetzungen über 50.000 Menschen und rund 500.000 mussten ihre Heimat verlassen.
„Es tröstet uns, dass die internationale Staatengemeinschaft ihre Truppen trotzdem nicht aus der Demokratischen Republik Kongo abzieht“, so der Bobachter weiter. „Wir hoffen, dass der Versuch, die Stammeskonflikte im Osten des Landes zu manipulieren, sich gegen die Drahtzieher selbst wenden wird“
Die kongolesische Regierung kündigte unterdessen militärische Maßnahmen in Ituri an: es sollen 3.000 Soldaten der vereinigten kongolesischen Streitkräfte stationiert werden. (LM) (Fidesdienst, 01/03/2005 - 28 Zeilen, 320 Worte)


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