AFRIKA/GUINEA BISSAU - Verpflegung in den Schulen und Ernährungserziehung in der Sahelzone: Hilfsprogramm des Welternährungsprogramms versorgt rund 200.000 Menschen mit 1.250 Tonnen Reis

Mittwoch, 16 Februar 2005

Rom (Fidesdienst) - Wie aus dem Bericht zu den Millenniumszielen zur Entwicklung in Guinea Bissau hervorgeht, sterben in dem Afrikanischen Land von 1000 Neugeborenen 124 im ersten Lebensjahr und 203 vor Erreichen des fünften Lebensjahres. Von Kindersterblichkeit sind 822 von 100.0000 Neugeborenen betroffen. Rund ein Viertel der Kinder im Alter unter fünf Jahren leiden an Untergewicht, davon 6,5 % in besorgniserregendem Maß. Die Lebenserwartung liegt bei durchschnittlich 45 Jahren und wird infolge der zunehmenden Verbreitung von HIV/AIDS (nach Schätzungen sind 8-10% der Bevölkerung betroffen) in Zukunft weiter sinken.
Vor fünf Jahren einigten sich 191 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen auf acht Zeile bei der weltweiten Entwicklung im neuen Jahrtausend. Das erste dieser Ziele ist die Bekämpfung der extremen Armut und des Hungers.
In den vergangenen Tagen stellte italienische Regierung einen Zuschuss im Umfang von 500.000 Euro für Programme des Welternährungsprogramms der Vereinten Nationen (WFP) in Guinea Bissau zur Verfügung. Bereits im Dezember letzten Jahres hatte Italien Hilfsmittel in Höhe von 300.000 Euro für die Unterstützung der Allianz für Schulverpflegung, Gesundheit und Ernährungserziehung im Sahel-Gebiet zur Verfügung gestellt.
Mit diesem Zuschuss werden 1.250 Tonnen Reis für die Entwicklungsprogramme des Welternährungsprogramms gekauft, in deren Rahmen rund 200.000 Personen in den kommenden drei Monaten versorgt werden sollen.
Unterdessen starben seit Anfang dieses Jahrhunderts bereits 4,5 Millionen Menschen an Hunger oder an den damit verbundenen Folgen; davon waren über 3 Millionen Kinder. Sollte diese Tendenz anhalten, werden seit dem Beschluss der Vereinten Nationen über die Millenniumsziele bis zum Jahr 2015 über 15 Millionen Menschen an Hunger gestorben sein.
Um das Erreichen der Millenniumsziele bis zum Jahr 2015 zu verwirklichen, wäre eine Koordinierung entsprechender Maßnahmen in den Entwicklungsländern notwendig, darunter eine angemessene Wirtschaftsplanung, größere Investitionen im Ernährungsbereich und die Förderung kompetenter Regierungsführung.
Weltweit leiden heute 300 Millionen Kinder an chronischem Hunger. Schließt man jene Länder aus, die bereits im Rahmen humanitärer Hilfsprogramme unterstützt werden und bedenkt man, dass in China, Brasilien und Indien genügend Lebensmittel für die Versorgung der hungernden Bevölkerungsteile zur Verfügung stehen, dann gibt es weltweit rund 110 Millionen Kinder und schwangere Frauen, denen nicht geholfen wird.
Nach Schätzungen des WFP würden Lebensmittelhilfen im Umfang von 4,9 Milliarden Dollar für Hilfsprogramme für Hungerleidende benötigt. (AP) (Fidesdienst, 16/02/2005 - 36 Zeilen, 379 Worte)


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