AFRIKA/SAMBIA - „Wenn die politischen Spannungen nicht überwunden werden riskiert das Land einen Bürgerkrieg“. Botschaft der sambischen Bischöfe zur politischen Lage.

Dienstag, 15 Februar 2005

Lusaka (Fidesdienst) - „Die anhaltenden politischen Spannungen, die zu einem charakteristischen Merkmal unseres Landes geworden sind, bereit uns Sorge“, betonten die sambischen Bischöfe in einer gemeinsamen Verlautbarung zur politischen Lage im Land. „Wir stellen fest, dass sowohl innerhalb derselben Partei als auch zwischen den Parteien gestritten wird, wobei es größtenteils um Machtkämpfe zwischen den verschiedenen Fraktionen geht. Unsere Ansicht nach ist dies für das Wohl unseres Landes alles andere als förderlich, denn es könnte zu einem Bürgerkrieg kommen, der verheerende Folgen mit sich bringen würde“.
Die Bischöfe appellieren an die Vorsitzenden der politischen Parteien, die sie bitten „Reife und politische Weitsicht bei der Konfliktbewältigung unter Beweis zu stellen“. „Es ist traurig, dass wir zehn Jahre nach der Rückkehr zum Mehrparteiensystem noch nicht in der Lage sind politische Parteien zu sehen, auf die die Einwohner Sambias mit Bewunderung blicken können“, so die Bischöfe.
„Wir fordern eine umgehende Wiederaufnahme des aufrichtigen Dialogs zwischen den Parteien bei der Lösung der gegenwärtigen Probleme. Der Dialog muss zu konkreten Ergebnissen führen, vor allem was die Verfassungsrevision anbelangt“, so die Bischöfe weiter. Die Erfahrung zeige, dass es zwar eine historische Übereinstimmung über die Inhalte der Verfassung gebe, dies aber nicht für den Revisionsprozess zutreffe: „Wenn der Prozess nicht korrekt verläuft, dann wird es auch keine Verfassung geben, die dem Volk wirklich entspricht“, so die Bischöfe.
Auch die Verzögerungen bei der Reform des Wahlrechts bereiten den Bischöfen Sorge, vor allem nachdem bekannt wurde, dass die Arbeiten des Reformausschusses erst im Jahr 2008 abgeschlossen werden können.
Die Bischöfe warnen abschließend auch vor der Einschränkung der staatlichen Zuschüsse für die Schulen des Landes. (LM) (Fidesdienst, 15/02/2005 - 29 Zeilen, 288 Worte)


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