AFRIKA/TOGO - „Betet zu Gott, dem Meister der schwierigen wenn nicht sogar unmöglichen Situationen“. Religionsführer zur politischen Krise in Togo nach dem Tod von Präsident Eyadema

Montag, 14 Februar 2005

Lomé (Fidesdienst) - „Angesichts der politischen Situation, die nach den tragischen und schmerzlichen Ereignissen in unserem Land entstanden ist, fühlen sich die Religionsgemeinschaften verpflichtet, ihre Beunruhigung zum Ausdruck zu bringen“, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung der Religionsführer in Togo zur schwierigen Krise, in der sich das Land nach dem Tod von Staatspräsident Gnassingbé Eyadema und der Machtübernahme seines Sohns Faure Gnassingbé Eyadema befindet. Der Sohn des verstorbenen Staatsoberhaupts war mit Unterstützung der Armee an die Macht gelangt, nachdem das Parlament in einem Eilverfahren einer Verfassungsänderung zustimmte und der Parlamentspräsident Famabré Natchaba, der aufgrund der bisher geltenden Bestimmungen das Amt des Staatschefs übernommen hätte, von seinem Amt zurücktrat (vgl. Fidesdienst vom 8. und 9. Februar 2005).
„Die Handlungen, die nicht mit der Verfassung und mit den Normen übereinstimmen, die das Leben der Länder regeln, haben eine Phase der Ungewissheit eingeleitet, die ganz Togo große Sorge bereitet“, heißt es in der Erklärung weiter, die im Namen der katholischen Kirche vom Vorsitzenden der Togolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Philippe Fanoko Kossi Kpodzro von Lomé, und von Vertretern der methodistischen und presbyterischen Kirche unterzeichnet wurde.
„Die Ereignisse der vergangenen Tage sind kaum akzeptabel. Wir müssen mit einem klaren Blick in die Zukunft schauen und sicherstellen, dass gegenwärtige und zukünftige Abweichungen den Frieden und die Sicherheit im Land unserer Vorfahren nicht gefährden“, schreiben die Religionsführer.
„Wir wenden uns mit einem dringlichen Appell an die verschiedenen politischen Parteien, an die Gesellschaft und an die Bürger des Landes und an dessen unauflösliche Einheit, damit Dialog, Übereinstimmung und der Sinn für das Gemeinwohl unter Achtung der Freiheit, der Würde und der Rechte des Volkes siegen mögen und Togo den Weg zu Wohlergehen und Frieden in der Gerechtigkeit wieder finden möge“, so die Verantwortlichen der Religionsgemeinschaftenn in Togo die auch fordern, dass „Milde, Weisheit und Mut zur Rückkehr zur Wahrheit die Handlungen aller Parteien leiten mögen“.
Abschließend appellieren die Autoren der Botschaft an die Hoffnung: „Die Zukunft scheint nicht harmonisch zu sein. Doch Gott, der uns durch seinen Sohn Jesus Christus seine Vorhersehung im Leben der Völker geoffenbart hat, ist auch unser Meister in schwierigen, wenn nicht sogar unmöglichen Situationen. Aus diesem Grund fordern wir alle Christen und Gläubigen auf, dafür zu beten, das jeder sich für Gerechtigkeit, Frieden und Solidarität engagieren möge“. (LM) (Fidesdienst, 14/02/2005 - 35 Zeilen, 397 Worte)


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