AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - „Der Kongo gehört uns: es ist an der Zeit, dass wir den Weg zur Demokratie einschlagen“. Botschaft des Ständigen Rates der Bischofskonferenz

Dienstag, 8 Februar 2005

Kinshasa (Fidesdienst) - „Es ist an der Zeit, dass wir engagiert auf den Weg zur Demokratie einschlagen“, so die Mitglieder des Ständigen Ausschusses der Bischofskonferenz der Demokratischen Republik Kongo in einer Verlautbarung zum Abschluss einer Sitzung, die vom 31. Januar bis 5. Februar in Kinshasa stattfand. In ihrem Dokument mit dem Titel „Der Kongo gehört uns“ bezeichnen die Bischöfe das Jahr 2005 als ein „für das Schicksal der kongolesischen Bevölkerung entscheidendes Wahljahr“. Dieses Jahr finden in der Demokratischen Republik Kongo Wahlen statt, mit denen die Übergangszeit von 2000 bis 2003 zu Ende gehen soll.
„Diese Übergangszeit, die unsere letzte sein sollte, ist eine günstige Gelegenheit zum Aufbau eines Rechtsstaats und zur Herstellung einer politischen Stabilität und eines dauerhaften Wohls für unser Land“, so die Bischöfe des Ständigen Ausschusses. Nach Ansicht der Bischöfe „gibt es auf gesellschaftlicher und politischer Ebene verschiedenen Zeichen der Hoffung: darunter das ausgeprägte Bewusstsein über die Zugehörigkeit zu einem einzigen Land und die öffentliche Meinungsbildung im Vorfeld der Wahlen; die Vermittlung bei Konflikten; die Rückkehr zum Patriotismus und die Ablehnung der Bürger gegenüber dem Krieg“. Doch die Bischöfe weisen in diesem Zusammenhang auch auf beunruhigende Zeichen in der Gesellschaft hin („Parteien ohne Ideologie und ohne überzeugende Wahlprogramme; Politiker, die sich nicht für das Staatsinteresse zu interessieren scheinen; geringes Interesse des Staates an Gesundheits- und Bildungsfragen; explosionsartige Zunahme der Straßenkinder“) und auf kultureller und religiöser Ebene (Verleugnung unserer traditionellen kulturellen Werte und die Geringschätzung des menschlichen Lebens; Verlust des Sinnes für das Sakrale, der bis zur Schändung von Kirchen führt) und im Bereich der Sicherheit (besorgniserregende Informationen aus den verschiedenen Provinzen insbesondere aus Nordkivu, wo es weiterhin zu Truppenbewegungen kommt“).
„All dies bedeutet, dass unser Land in Gefahr ist. Jedes unverantwortliche Handeln und jede Gleichgültigkeit sind deshalb unzulässig“, so die Bischöfe nachdrücklich. Mit der Bitte um Verantwortungsbewusstsein wenden sich die Bischöfe deshalb an das Parlament, die Regierung, die internationale Staatengemeinschaft, die politischen Parteien, das Volk und die Pastoralarbeiter. „Alle Kongolesen und alle Akteure der Übergangszeit in der Demokratischen Republik Kongo sind verantwortlich und wir möchten vor allem unsere Gläubigen daran erinnern. Eure Worte und Taten und das Leben der christlichen Gemeinden soll die Gesellschaft erleuchten und die Korruption in unserem Land bekämpfen“, so die Bischöfe abschließend. (LM) (Fidesdienst, 08/02/2005 - 33 Zeilen, 389 Worte)


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