AMERIKA/NICARAGUA - Familien fliehen aus Waspam: Kommission für Wahrheit soll Ursachen des Konflikts aufklären

Montag, 14 September 2015

Puerto Cabezas (Fides) – In der Region Waspam (Nicaragua) an der Grenze zu Honduras kommt es weiterhin zu Gewalt. Am vergangenen Freitag, den 11. September, kam es zu bewaffneten Ausschreitungen zwischen Indios und Bauern mit mehreren Verletzten, was zahlreiche Familien, dazu bewegte aus der zu fliehen. Wie aus jüngsten Berichten hervorgeht starben bei dem Konflikt zwischen Bauern und Indios bisher mindestens 9 Menschen (7 Indios und 2 Bauern), viele Menschen wurden verletzt.
Der Weihbischof des Vikariats Bluefields, David Zywiec, zog im Gespräch mit der Presse die Schaffung einer “Kommission für Wahrheit” in betracht, die “Verantwortlichkeiten dokumentieren und Gerechtigkeit fordern soll”, damit es eine “gerechtes und friedliches Zusammenleben“ geben könne. Dabei erinnerte Bischof Zywiec an die Ursachen des Problems, das seiner Aussage nach aus dem illegalen Verkauf von Ackerland an Bauern durch Indios resultiert.
Unterdessen beklagen die Indios die Stationierung von Soldaten und Polizeibeamten in der Region, die dort praktisch nur als “Beobachter” auftreten. Wie einheimische Quellen berichten, soll ein polizeiliches Eingreifen, infolge von Personalmangel unmöglich sein.
"Indios und Mestizen haben ein Recht auf ein würdiges und friedliches Leben”, so Bischof David Zywiec, „Aus diesem Grund sollten diejenigen die illegal gehandelt und an dem Verkauf von Ackerland der Indiogemeinden beteiligt waren… müssen vor Gericht gestellt werden“. Doch gegenwärtig, so der Bischof stehe man vor einem weiteren Problem: “ganze Familien fliehen aus der Region aus Angst vor bewaffneten Ausschreitungen”. Wie die einheimische Presse berichtet sollen in Puerto Cabezas bereits 188 Flüchtlingsfamilien, darunter 530 Kinder angekommen sein. (CE) (Fides 14/09/2015)


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