Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Tunis (Fides) - “Sie wollen Tunesien für den demokratischen Fortschritt bestrafen. Aus diesem Grund darf man das Land nicht alleine lassen“, so der Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerke in Tunesien, Pfarrer Jawad Alamat, der für die katholische Gemeinde in Sousse verantwortlich ist, wo bei einem Attentat auf eine Hotelanlage am vergangenen 26. Juni 38 Menschen (vorwiegend Touristen) starben und rund vierzig verletzt wurden
“Ich war am Tag des Attentats in Tunis, und als von dem Attentat erfahren haben, bin ich sofort nach Sousse zurückgekehrt um dort geistlichen Beistand zu Leisten. So Pfarrer Alamat. “Wir trauern um die Opfer dieses schrecklichen Attentats, doch wir sind solidarisch mit allen tunesischen Bürgern, die selbst Opfer dieser Gewalt sind, die nicht mit Tunesien identifiziert werden darf”, so der katholische Geistliche.
“Tunesien braucht eure Hilfe und eure Besuche hier. Wenn wir das Land isolieren, dann haben die Terroristen gewonnen“, so Pfarrer Alamat weiter, „Wir müssen dieser Isolation entgegenwirken, die die Terroristen Tunesien auferlegen wollen und uns solidarisch zeigen. Wir müssen all diejenigen bekämpfen, die uns die Freude am Leben nehmen wollen und zusammenstehen. Die Sicherheitsmaßnahmen wurden verstärkt, doch wir müssen auf diese Weise kämpfen, denn wenn wir vor den Terroristen angast haben, dann haben sie gewonnen”.
“Wenn der neue Kurs, den Tunesien nach der Revolution 2011 eingeschlagen hat erfolgreich sein wird, dann wird die ganze Region davon profitieren”, so Pfarrer Alamat, “Sollte dies nicht der Fall sein, dann wird die Gefahr des Islamismus auch an die Pforte Europas klopfen. Man braucht nur zu sehen, was in Libyen passiert ist. Für dieses Land wurde keine Lösung gefunden und nun werden die Probleme dieses Landes auf den Schultern der anderen Mittelmeerländer ausgetragen“, so der Priester abschließend. (L.M.) (Fides 30/6/2015)
