AMERIKA/VENEZUELA - Vorsitzender der Bischofskonferenz: “Der Präsident muss dem Volk Gehör schenken”

Dienstag, 9 Juni 2015

Caracas (Fides) – "Das Land will keine politischen Häftlinge und diesen Forderungen sollte die Regierung Gehör schenken. Denn, es kann zwar sein, dass der Präsident, wie er selbst sagt, an einer Ohrenentzündung leidet, aber dies darf nicht dazu führen, dass er sein Volk nicht hört. Wir hoffen, dass er den Aufschrei des Volkes hört", so der Vorsitzende der Bischofskonferenz von Venezuela, Erzbischof Diego Padrón von Cumaná.
"Kein Bürger des Landes sollte in einem demokratischen Land in Hungerstreik treten müssen, damit er Gehör findet", so Erzbischof Padron, der Antworten auf die Initiativen der Oppositionspolitiker Leopoldo Lopez und Daniel Ceballos, die sich im Hungerstreik befinden, (vgl. Fides, 05/06/2015). Am morgigen 10. Juni wird Erzbischof Diego Padrón den ehemaligen Bürgermeister von San Cristóbal, Daniel Ceballos, im Gefängnis in Guárico besuchen.
Nach Ansicht von Erzbischof Padron sollten die Bürger des Landes auch über die Einberufung der Nationalversammlung informiert werden, da “die Regierung den Forderungen einer Mehrheit oder zumindest einer großen Gruppe nachkommen muss, die wissen will, wann Wahlen stattfinden, denn die Ungewissheit tut dem Land nicht gut".
Bestürzung herrschte in Venezuela auch über die Absage des für den 7. Juni vorgesehenen Besuchs des Staatsoberhaupts im Vatikan, angeblich auf “ärztliche Empfehlung”. In einer Verlautbarung hieß es, der Präsident leide an einer schweren Ohrenentzündung, weshalb ihm von einem Langstreckenflug abgeraten wurde. (CE) (Fides, 09/06/2015)


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