AFRIKA/MALAWI - Missionar bezeichnet neuen Haushaltsplan als “beängstigend”

Freitag, 29 Mai 2015

Lilongwe (Fides) – Ein “beängstigender” Haushaltsplan wurde nach Ansicht des italienischen Missionars P. Piergirorgio Gamba vom Parlament in Malawi verabschiedet. “Nach zwei Jahren ohne ausländische Fonds, die bis zu 40% des staatlichen Haushalts deckten, war die Regierung bezwungen in allen Bereichen zu sparen, von der Gesundheit über die Bildung bis zur Verteilung von Düngemitteln an über 1,5 Millionen Bauern“, so Pater Gamba, „Diese Programm war von der Opposition schon lange kritisiert worden und ist auch für die derzeitige Regierung unhaltbar geworden, die auf der Grundlage dieses Programms ihre Wahlsiege eingefahren hat”.
Die Aussetzung der ausländischen Hilfen war nach dem so genannten Cashgate im Zusammenhang mit dem Missbrauch solcher Hilfen durch einheimische Politiker und Beamte beschlossen worden (vgl. Fides 10/11/2014).
“Die Steuern sind unterdessen zu hoch für die Menschen, doch der gesamte Haushalt basiert auf diesen Steuereinnahmen. Deshalb macht er den Menschen Angst“, so Pater Gamba, „Dieses Jahr wird als ein finsteres Jahr im Gedächtnis der Menschen zurückbleiben: Krankenhäuser werden weniger Medikamente haben, Schulkosten werden bis ins Unmögliche ansteigen (auch Zuschüsse für Universitätsstudenten wurden gestrichen) und ganz allgemein wird der Handel stagnieren”.
“Entsetzen hat auch die Einführung einer 10%igen Steuer auf sms und Internetkommunikation hervorgerufen”, so der Missionar, „Angesichts des häufigen Stromausfalls und der bereits bestehenden Schwierigkeiten bei der Kommunikation, ist diese Steuer gewiss kein Segen für die sozialen Kommunikationsmittel, auch wenn die Steuern auf Batterien für Radiogeräte und Taschenlampen gesenkt wurde”
“Die Menschen leiden bereits unter Überschwemmungen und Dürre und der Fremdenfeindlichkeit in Südafrika, sowie der sinkenden Preisen für Baumwolle und stehen nun vor einem Hungerjahr. Gleichzeitig sollen bei der Expo in Mailand die Ernährungsprobleme dieser Erde gelöst werden!“. (L.M.) (Fides 29/5/2015)


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