ASIEN/INDONESIEN - Angabe der Religionszugehörigkeit im Ausweis nicht mehr obligatorisch

Freitag, 22 Mai 2015

Jakarta (Fides) – Unter der Rubrik “Religion” dürfen indonesische Staatsbürger auch eine Religion angeben, die nicht offiziell anerkannt ist oder gar keine Angabe machen. Dies teilt der Innenminister Tjahjo Kumolo mit. Offiziell anerkannt sind in Indonesien: Islam, Protestantismus, Katholizismus, Hinduismus, Buddhismus und Konfuzianismus. Bisher war die Angabe einer dieser sechs Religionen obligatorisch.
“Man sollte Menschen nicht zwingen, den Islam anzugeben, wenn der eigenen Glaube der Lehre des Islam nur ähnlich ist”, so der Innenminister. Die Änderung war auf Anregung verschiedener Politiker, Bürgerbewegungen und Religionsvertretungen, darunter der Rat der indonesischen Ulema und des Ministeriums für Religiöse Angelegenheiten vorgenommen worden. Insbesondere hatte sich auch der christliche Politiker und Gouverneur von Jakarta, Basuki Tjahaja Purnama, für die Änderung eingesetzt.
Nach Ansicht von Wissenschaftlern hatten bisher viele Bürger den Islam als Religion angegeben, die in Wirklichkeit Anhänger von Stammesreligionen sind. Mit Einführung der Änderung könnte also ein neues Bild von der tatsächlichen religiösen Zusammensetzung des Landes entstehen.
“für das künftige Wachstum Indonesien muss diese veraltete Norm geändert werden”, so Purnama. Auf diese Weise könne man auch gegen die Diskriminierung von nichtmuslimischen Bürgern in Schulen und öffentlichen Ämtern vorbeugen, so der christliche Politiker. (PA) (Fides 22/5/2015)


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