ASIEN/IRAN - Chaldäischer Patriarch: “Die iranische Regierung unterstützt den Irak”

Freitag, 15 Mai 2015

Teheran (Fides) – Die Regierung der islamischen Republik Iran “will die irakische Regierung und das irakische Volk unterstützen, da die beiden Länder eine gemeinsame Geschichte verbindet”, so der chaldäische Patriarch Louis Raphael I. zu seinen Eindrücken am Rande seines Besuchs im Iran. Der chaldäische Patriarch wird sich noch bis zum 22. Mai im Land aufhalten.
Bei einem im Rahmen des Besuchs veranstalteten Treffens mit iranischen Politikern und Religionsvertretern hatte der iranische Minister für religiöse Minderheiten und Nationalitäten, Scheich Yonsei Ali, bestätigt dass der Iran “die Integrietät und die Souveränität aller Länder in der Region unterstützt”, die heute durch “Terroristen und Extremisten” gefährdet sind. In diesem Zusammenhang wünschte er sich, “dass es dem irakische Volk gelingt, extremistische Gruppen aus dem Land zu vertreiben und die Sicherheit wieder herzustellen“.
In seiner Ansprache übte der chaldäische Patriarch unterdessen Kritik an Propaganda-Operationen, die den Iran als ein verschlossenes und rückständigs Land darstellen. Dabei erinnerte er an die Rolle der einheimischen christlichen Gemeinden beim Aufbau der Zivilisation in der Region und an die “ausschlaggebende Rolle” des Iran bei der Unterstützung der Stabilität in der Region auf der Grundlage eines interreligiösen Dialogs zur Förderung der Zusammenarbeit zwischen Christen und Muslimen und zwischen Schiiten und Sunniten. Nur so, so der Patriarch, werden man einen Ausweg aus der Spirale der Konflikte finden. “Das Christentum” so der Patriarch, “ist eine Religion der Nächstenliebe und auch der Islam ist eine Religion der Barmherzigkeit. Gott wird uns danach beurteilen, wie sehr wir karitativ und ermbarmungsvoll gehandelt haben”.
Im Iran leben rund 13.000 chaldäische Christen, die von acht Priestern betreut werden, davon zwei iranischer Abstammung. (GV) (Fides 15/5/2015).


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