AFRIKA/MALAWI - Rückkehrer nach fremdenfeindlichen Ausschreitungen in Südafrika : “Wir wurden gehetzt wie Hunde"

Mittwoch, 22 April 2015

Lilongwe (Fides) - “Wir wurden gehetzt wie Hunde ”, so die ersten der insgesamt 3.200 Auswanderer aus Malawi, die die südafrikanische Regierung in die Heimat zurückführt, nachdem es im Land zu fremedenfeindlichen Ausschreitungen kam. Dies berichtet der italienische Missionar Piergiorgio Gamba.
“Ein weiteres Mal wird im Süden Afrikas ein Albtraum war: Ausländer werden verfolgt, wie dies bereits 2008 geschah”, so der Missionar wetier. “Südafrika, das in der Lage war eine Fußballweltmeisterschaft zu veranstalten, stellt eine Fremdenfeindlichkeit unter Beweis, die unter den Farben der ‚rainbow nation’ schwelt, in der es auch heute noch nicht einfach ist, verschiedene Gruppen zu einer Nation zusammenzuführen”.
“Bilder von jungen Südafrikanern, die mit Messern auf Afrikaner aus Simbabwe, Mosambik und Malawi losgehen, wurden auf den Titelseiten der Zeitungen und im Fernsehen gezeigt. Dies macht eine Brüderlichkeit zunichte, die auf der Hautfarbe basieren sollte“, so der Missionar. “Die Zahl der Toten konnte nur durch das umgehende Eingreifen der Menschenrechtsorganisationen und der Kirchen begrenzt werden”, betont Pater Gamba (vgl. Fides 17/4/2015).
Ein Protestschreiben von Erzbischofs von Wilfrid Napier von Durban, wo die fremdenfeindlichen Ausschreitungen begannen, um sich auch auf andere Städte wie Johannesburg und die Hauptstadt Pretoria auszudehnenden, war unmissverständlich: "Fremdenfeindlichkeit widerspricht der Verfassung Südafrikas, der afrikanischen Humanität und dem christliche Glauben, der Brücken bauen und keine trennenden Mauern errichten will“, so der Erzbischof. Immer wieder sei auch an den “Traum von Mandela von einer demokratischen und freien Gesellschaft” erinnert worden, “wo alle Menschen gemeinsam und mit denselben Möglichkeiten leben können”, so der Missionar.
Unterdessen forderte die Justitia-et-Pax-Kommission der Bischöfe von Malawi in einer Verlautbarung auf, auf Racheakte gegen südafrikanische Bürger zu verzichten, die in Malawi Ferienhäuser und Supermarktketten besitzen. Die Kommission fordert angesichts der Ausweisung der Malawier aus Südafrika einen konstruktiven Dialog zwischen den Regierungen. (L.M.) (Fides 22/4/2015)


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