Presseorgan der Päpstlichen Missionswerke seit 1927
Rom (Fidesdienst) - In Burundi, das immer noch unter den Folgen eines elfjährigen Bürgerkriegs leidet, bei dem rund 300.000 Menschen ums Leben kamen, ist nun eine neue Cholera-Epidemie ausgebrochen. Allein in Bujumbura, der burundischen Hauptstadt wurden in der ersten Januarhälfte 105 Erkrankungen und 5 Todesfälle gemeldet.
75% der Choleraerkrankungen wurden aus Kamuvu, nördlich des Stadtviertels Kamenge gemeldet, wo rund 5.000 vorwiegend arme Menschen unter äußerst prekären hygienischen und sanitären Bedingungen leben. Sauberes Trinkwasser steht nur in geringen Mengen zur Verfügung und die Abwasserkanalisation steht vor dem Zusammenbruch. Zur Eindämmung der Epidemie wurde der Verkauf von Obst und Gemüse durch fliegende Händler verboten.
In einem ungesunden Umfeld sind Viruserkrankungen wie Cholera, Darminfektionen und Erbrechen sehr häufig. Werden diese Krankheiten nicht geheilt können sie auch zum Tod führen.
In der Zeit von Januar bis Oktober 1994 wurden in insgesamt 17 europäischen Ländern offiziell 2.339 Cholera-Fälle gemeldet, von denen insgesamt 47 tödlich verliefen (30 mal mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres, als 73 Fälle gemeldet wurden, von denen 2 tödlich verliefen). In Amerika wurden 202.192 Erkrankungen und 2.438 Todesfälle gemeldet. Damit ging die Zahl der Erkrankungen um 41% zurück, während die Zahl der Todesfälle im Vergleich zum Jahr 1992 um 1,5% angestiegen war.
Aus Afrika wurden 76.713 Krankheitsfälle und 2.532 Todesfälle gemeldet. In Asien wurden 90.862 Krankheitsfälle und 1.809 Todesfälle registriert. Damit war die Zahl der Todesfälle fünfmal höher als im Vergleich zum Vorjahr. Das Choleravirus „Vibrio Cholerae O139 (Bengala) wurde erstmals 1992 als Krankheitserreger identifiziert, der für Epidemien in Indien verantwortlich war. 1993 wurde das Virus in sieben asiatischen Ländern isoliert. (AP) (Fidesdienst, 21/01/2005 - 25 Zeilen, 287 Worte)
