ASIEN/IRAK - Chaldäischer Patriarch: Offensive gegen IS verursacht humanitäre Notlage

Dienstag, 10 März 2015

Bagdad (Fides) – Die Dschihadisten des Islamischen Staates zerstören “Menschen, Monumente und Kulturen”, doch auch die Offensive der irakischen Armee und lokaler Gruppen gegen das Kalifat führt zur “Entwurzelung von Familien, die fliehen müssen, während keinerlei Hilfsprogramme für diese Menschen auf den Weg gebracht wurden”. Auf die humanitäre Notlage in dem gemarterten Land weist der chaldäische Patriarch, Louis Raphael I. in einem nun veröffentlichten Appell hin.
Das Oberhaupt der chaldäischen Kirche fordert die Regierung und die internationale Gemeinschaft auf: “schnellst möglich Maßnahmen zum Schutz unschuldiger Zivilisten auf den Weg zu bringen und die notwendigen Unterkünfte, Lebensmittel und Medikamente zur Verfügung zu stellen“. Dabei erinnert der Patriarch auch an den Ausfall des Unterrichts an Schulen und Universitäten zu Lasten der jungen Generationen des Landes.
Die irakische Armee setzt unterdessen die Offensive gegen die Dschihadisten des Islamischen Staates (IS) zur Befreiung der Stadt Tikrit (Provinz Salahudin) fort. An der Operation nehmen 30.000 Soldaten der irakischen Armee und tausende schiitische und sunnitische Kämpfer teil. Nach internationalen Agenturberichten sollen die Bodentruppen in das Stadtrandgebiet rund 170 Kilometer nördlich von Bagdad vorgedrungen sein, während die Luftwaffe Stellungen des IS bombardiert. Ein Großteil der Provinz Salahudin wird seit Juni vom IS gehalten. (GV) (Fides 10/03/2015).


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