ASIEN/INDONESIEN – Die Muslime sprechen wieder von “Pluralismus und Achtung der Minderheiten“

Donnerstag, 19 Februar 2015

Yogyakarta (Fidesdienst) – Die Bedeutung von Werten wie Pluralismus, Achtung der Minderheiten, Toleranz, Dialog, Einigkeit unter den verschiedenen Glaubensrichtungen: Das sind die Schlüsselworte, die auf dem Kongress der indonesischen Muslime in Yogyakarta in den vergangenen Tagen widerhallten. Wie der Fidesdienst erfahren hat, waren dort die wichtigsten indonesischen Muslim-Organisationen versammelt, wie “Muhammadiyah”, "Nahdlatul Ulama" und der „Rat der indonesischen Ulemas“, der den Kongress organisiert hatte. Es sollte dabei über den Islam innerhalb und außerhalb des indonesischen Archipels nachgedacht werden.
Auf dem Kongress sprachen muslimische Religionsführer, Wissenschaftler und Akademiker, sowie Minister und hohe Staatsbeamte, darunter auch der Präsident von Indonesien, Joko Widodo, der erklärte: “Indonesien ist ein gemäßigtes Land, in dem der gegenseitige Respekt der Gläubigen gelebt wird.“ Auf dem alle fünf Jahre stattfindenden Kongress wurde bekräftigt, dass der indonesische Islam international als Modell für eine „harmonische Gesellschaft“ dienen kann, in der die Muslime friedlich neben Menschen anderen Glaubens leben und arbeiten.
Din Syamsuddin, der Vorsitzende der Organisation “Muhammadiyah” hat vermerkt, dass „der Pluralismus sehr gut ist, da er einige Nuancen von Unterschied und andere von Gleichheit aufweist.“ Syamsuddin gab dem Wunsch Ausdruck, dass die „Unterschiede die indonesischen Muslime nicht spalten möge“, und dass alle Gläubigen „keine Vorurteile gegenüber den Unterschieden hegen mögen.“ Wie der indonesische Minister für Religionsangelegenheiten, Lukman Hakim Saifuddin, auf der Versammlung gesagt hat, „kann dieser Kongress ein Leitfaden sein, der aufzeigt, dass auch bei den globalen Herausforderungen von heute interreligiöse Harmonie möglich ist.“ Die inner-indonesische Ebene betreffend hat der Minister an „das von der Verfassung verbürgte Recht der Indonesier aller Religionen, Kulturen und Ethnien auf freie und friedliche Ausübung ihres Glaubens“ erinnert. Und mit Blick auf jenseits der Landesgrenzen hat er hinzu gefügt: „Der Rest der Welt kann von dem pluralistischen Beispiel lernen, das hier in Indonesien gelebt wird“, und er berief sich dabei auf den Leitsatz der „Einheit in der Verschiedenheit“, dem Angelpunkt des nationalen Zusammenlebens in einem Land, das von zahlreichen unterschiedlichen Ethnien, Kulturen und Religionen gekennzeichnet ist. (PA) (Fidesdienst 19/2/2015)


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