AMERIKA/ARGENTINIEN - Erzbischof Lozano beklagt Todesfälle durch Unterernährung bei Kindern

Donnerstag, 12 Februar 2015

Buenos Aires (Fides) – Der Vorsitzende der Kommission für Sozialpastoral der Argentinischen Bischofskonferenz, Erzbischof Jorge Lozano von Gualeguaychú , erinnert daran, dass “es in verschiedenen Teilen des Landes zu Unterernährung bei Kindern kommt" und vermutet, dass „die Regierung Statistiken manipuliert, um sich nicht mit der Realität konfrontieren zu müssen“.
Unterernährung ist in Argentinien nicht neu, doch 2013 wurde die Diagnose "Unterernährung” in "Untergewichtigkeit" umbenannt. Zudem werden auch immer mehr Kinder nicht regelmäßigen ärztlichen Kontrollen unterzogen, so dass offizielle Daten fehlen. In den vergangenen Tagen starben in der Provinz Salta zwei Kinder an den Folgen der Unterernährung. Dies berichtet die einheimische Presse. Das Gesundheitsministerium bezeichnet die Fälle als “Tragödie” und bestätigt, dass in der Region 20% der Kinder nicht regelmäßig medizinisch untersucht werden.
Wie aus Presseberichten hervorgeht, soll es auch im vergangenen Jahr Todesfälle infolge von Unterernährung gegeben haben, die jedoch verschwiegen oder nicht als solche diagnostiziert wurden. Nach offiziellen Angaben wird in Salta bei insgesamt 106.000 das Gewicht regelmäßig untersucht, davon sind jedoch nur rund 1.900 „normalgewichtig“.
In einem Interview mit der in Salta erscheinenden Tageszeitung “El Tribuno” kommentierte Erzbischof Lozano die jüngsten Todesfälle in der Provinz: "Manchmal erfahren wir von solchen Fällen, andere Male nicht… Doch es handelt sich immer um Todesfälle, die Folge von Armut und Unterernährung sind“. Als Gründe nannte er “die Konzentration des Wirtschaftswachstums in den Händen einiger Weniger” und fügt hinzu: “Abgesehen von den Daten zur Unterernährung bei Kindern ist dies ein sehr ernstes Problem, denn auch wenn sie nicht immer zum Tod führt, beeinträchtigt sie das ganze Leben, denn wenn der Körper sich im Kindesalter nicht richtig entwickelt, dann wird er es auch später nicht mehr tun”. (CE) (Fides, 12/02/2015)


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