AFRIKA/ÄGYPTEN - Patriarch Tawadros schließt “Einflussnahme” der Kirche auf die Wahl aus

Dienstag, 20 Januar 2015

Kairo (Fides) – Bei den kommenden Parlamentswahlen in Ägypten, die im März und April auf geplant sind, werde die koptisch-orthodoxe Kirche “keine Namen von Kandidaten nennen”, die sie unterstützt und nicht auf die freie Wahl der Wähler “Einfluss nehmen”. Dies betonte der koptisch-orthodoxe Patriarch Tawadros II. anlässlich des koptischen “Epiphanie”-Fests am vergangenen 10. Januar.
Seit der Auflösung des ägyptischen Parlaments durch das Verfassungsgericht im Jahr 2012 gibt es kein gewähltes Parlament. Nach Ansicht des Gerichts entsprach das Wahlrecht, auf dessen Grundlage das von Muslimbrüdern dominierte Parlament gewählt worden war, nicht der Verfassung des Landes. Das neue Parlament wird insgesamt 567 Mitglieder haben.
Bereits im Juli vergangenen Jahres hatte der koptisch-orthodoxe Patriarch die Bischöfe dazu aufgerufen, sich nicht direkt an der Wahlkampagne zu betteiligen und daran erinnert dass politische Aktivitäten nicht mit dem Kirchenrecht vereinbar sind. “Eine solche Position”, so der koptisch-katholische Bischof von Guizeh, Antonios Aziz Mina, “wird von allen Kirchen in Ägypten vertreten: wir rufen zur Teilnahme an der Wahl auf, überlassen den Gläubigen jedoch die Entscheidung, welche Partei und welchen Kandidaten sie wählen wollen”. Die Muslimbrüder dürfen an der Wahl nicht mit einer eigenen Liste teilnehmen, doch die mit den Muslimbrüdern sympathisierenden Wähler könnten möglicherweise die Kandidaten der salafistischen al-Nur-Partei unterstützen. (GV) (Fides 20/1/2015).


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