AFRIKA/BURKINA FASO - Übergangspräsident ernannt

Montag, 17 November 2014

Ouagadougou (Fides) – Nach 16 Tagen seit dem Rücktritt des ehemaligen Präsidenten Blaise Compaoré nach insgesamt 27 Jahren im Amt und der darauf folgenden Machtübernahme durch die Militärs wurde Diplomat zum neuen Präsidenten von Burkina Faso ernannt: es handelt sich um Michel Kafando, der von einem eigens für die Ernennung des Übergangspräsidenten, der das Land bis zu den Wahlen im November 2015 leiten wird, gegründeten Ausschuss gewählt wurde. Der Ausschuss setzt sich aus Politikern, Militärs und Vertretern der Zivilgesellschaft und der verschiedenen Religionen des Landes zusammen.
Der katholische Vertreter im Ausschuss, Ignace Sandwidi, gab die Ernennung des Diplomanten bekannt, der aus fünf Kandidaten ausgewählt wurde, unter denen sich auch Erzbischof Paul Yembuado Ouédraogo von Bobo-Dioulasso befand, der aus kirchenrechtlichen Gründen jedoch ein politisches Amt nur in streng geregelten Ausnahmefällen über nehmen darf (vgl. Fides 11/11/2014).
Der Erenennung Kafandos in das Amt des Übergangspräsidenten war die Verabschiedung einer Übergangsverfassung vorausgegangen (vgl. Fides 12/11/2014), die die Grundlagen für die Rückkehr der Macht an eine zivile Regierung festlegt. Wenige Stunden der Billigung der Charta hatte Zida den Erzbischof von Ouagadougou, Kardinal Philippe Nakellentuba Ouédraogo, besucht. Im Rahmen der Gespräche dankte der Kardinal für den “inklusiven Dialog”, der den Weg für einen politischen Wandel ebne und appellierte an die internationale Staatengemeinschaft mit der Bitte, auf Sanktionen gegen das Land zu verzichten, da diese besonders die armen Bevölkerungsteile treffen würden. Die Afrikanische Union hatte mit solche Sanktionen gedroht, sollte die Militärjunta die Macht nicht an eine zivile Regierung abgeben. Mit der Ernennung von Kafando wird diese Gefahr allerdings hinfällig. (L.M.) (Fides 17/11/2014)


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