AMERIKA/EL SALVADOR - Bischof: Familien leiden besonders unter der wachsenden Gewalt

Montag, 20 Oktober 2014

San Salvador (Fides) – “Wir müssen feststellen, dass die Gewalt stetig zunimmt (...) und wir befinden uns heute in einer Phase der brutalen Gewalt und der frontalen Konfrontation zwischen den Sicherheitskräften und organisiertem Verbrechen”, so der Weihbischof von San Salvador, Gregorio Rosa Chavez, bei einer Pressekonferenz im Anschluss an den gestrigen Sonntagsgottesdienst.
In diesem Zusammenhang erinnerte der Bischof auch an den Mord an einem Polizisten der Policía Nacional Civil (PNC), am Samstag, den 18. Oktober. Der Polizeibeamte wurde bei einem Fußballturnier für Jugendliche getötet, weil er einen Jungen schützen wollte, der sich geweigert hatte, einer Jugendbande beizutreten. Bei dem Überfall wurde auch der Jugendliche getötet. Auch Erzbischof José Luis Escobar Alas von San Salvador, der sich zur Teilnahme an der Bischofssynode in Rom aufhält, habe in einem Schreiben an den Weihbischof die wachsende Gewalt im Land beklagt: „Die Gewalt ist in El Salvador heute so mächtig, dass kriminelle Banden mehr Mitglieder haben als die Polizei“, schreibt Erzbischof Escobar Alas. Davon seien vor allem die Familien des Landes betroffen, die Opfer von Erpressung, Mord und Entführung werden.
In den vergangenen Wochen wurden sieben Polizeibeamte von kriminellen Banden getötet. Dies sei ein Zeichen dafür, “dass die Gewalt zunehmend brutal wird” und sich heute auch gegen “Diener des Staates” richtet, die sich für den Schutz ehrlicher Bürger einsetzen.
Wie aus den Statistiken der Polizei hervorgeht, wurden seit Anfang 2014 insgesamt 32 Polizeibeamte von kriminellen Banden ermordet. Bis zum 16. Oktober kamen El Salvador insgesamt 3.064 Menschen gewaltsam ums Leben, wobei der Durchschnitt bei 12 Morden pro Tag liegt. “Dies darf nicht auf die leichte Schulter genommen werden“, so Bischof Rosa Chavez abschließend, „Es sind intelligente Antworten und eine gut durchdachte Strategie erforderlich. (CE) (Fides, 20/10/2014)


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