AFRIKA/MALAWI - Malawi hat einen neuen Präsidenten

Samstag, 31 Mai 2014

Lilongwe (Fides)- Malawi hat einen neuen Präsidenten: Peter Arthur Mutharika, der 74jährige Bruder des 2012 während seiner Amtszeit verstorbenen Bingu wa Mutharika, dem in diesem Amt während der vergangenen zwei Jahre Joyce Banda nachgefolgt war.
Dies teilte die Wahlkommission kurz vor Mitternacht des gestrigen 30. Mai mit, nachdem das Oberste Gericht die Neuauszählung der Stimmen bewilligt hatte. Das Gericht erinnerte jedoch daran, dass das Gesetz eine Veröffentlichung der Ergebnisse innerhalb von acht Tagen nach dem Ende der Wahl vorschreibt. Infolge organisatorischer Probleme war die Wahl vom 20. Mai bis zum 22. Mai verlängert worden (vgl. Fides 22/5/2014), weshalb die Frist für die Bekanntgabe der Ergebnisse gestern um Mitternacht abgelaufen war.
Der neue Präsident erhielt 36% der Stimmen. “Es handelte sich um eine Wahl, bei der regionale Spaltungen und die Mach der Clans deutliche sichtbar wurden, und wie immer wurde der Präsident Malawis vor allem von den Wählern im Süden des Landes gewählt”, so P. Piergiorgio Gamba, der als Missionar seit Jahrzehnten in Malawi lebt und arbeitet. “Im Norden des Landes haben über 50% Joyce Banda gewählt, im Zentrum haben 50% der Wähler Lazaro Chakwera ihre Stimme gegeben, während der Süden geschlossen Peter Mutharika wählte” so der Missionar.
Die Unregelmäßigkeiten bei der Auszählung der Stimmen und der darauf folgende Streit zwischen dem scheidenden Präsidenten Banda und dem Obersten Gericht, dass den Beschluss des Staatsoberhauptes, der eine Annullierung der Wahl und Neuwahlen innerhalb von 90 Tagen ankündigte, für ungültig erklärte, hatte zu Ausschreitungen geführt, bei denen mindestens drei Menschen getötet wurden. Von einem “schwarzen Freitag in Mangochi” hatte P. Gamba gestern im Gespräch mit dem Fidesdienst gesprochen. “Bei einer Reihe von Kundgebungen schoss die Polizei auf die Demonstranten, wobei ein Mensch getötet wurde und in den Krankenhäusern unzählige Verletzte behandelt werden mussten. Eine ganze Gruppe von Schülerinnen des Saint Monica's Hostel for Girls wurde von Tränengas getroffen”, so der Missionar, “Das Internat, das von Hunderten Mädchen besucht wird, befindet sich neben der katholischen Kathedrale und wird von den Schwestern von der Göttlichen Vorsehung geleitet”.
“Wir hoffen, dass Peter Arthur Mutharika, nun die Versprechen hält, die er während der Wahlkampagne gemacht hat, darunter die Gefängnisreform und die Reduzierung der Kosten für Baumaterialien, damit Menschen Häuser bauen können und nicht länger in Hütten wohnen müssen, wie sie in vielen Teilen des Landes immer noch Standard sind. Dies wäre ein kleiner Schritt aber sehr bedeutend, wenn er tatsächlich gemacht würde”, so P. Gamba abschließend. (L.M.) (Fides 31/5/2014)


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