ASIEN/CHINA - Zum Tod von Bischof Joseph Fan Zhongliang von Schanghai: trotz großer Schwierigkeiten Stand er stets im Dienst der Kirche

Donnerstag, 27 März 2014

Schanghai (Fides) – Am vergangenen 16. März kehrte Bischof Joseph Fan Zhongliang, S.I., von Schanghai (Kontinentalchina) in das Haus des Vaters zurück. Er starb im Alter von 96 Jahren. Der Bischof wurde am 13. Januar 1918 geboren: am 11. Mai 1932 wurde er auf den Namen Joseph getauft. Am 30. August 1938 trat der in die Gesellschaft Jesu ein und am 31. Mai 1951 wurde er zum Priester geweiht.
Vier Jahre später, am 8. September 1955 wurde er wegen konterrevolutionärer Aktivitäten zusammen mit dem damaligen Bischof von Schanghai, Ignatius Gong Pinmei, S.I., und anderen Priestern festgenommen. 1958 wurde er zu zwanzig Jahren Haft verurteilt, die er in einem Arbeitslager in der Provinz Qinghai verbrachte. Nach der Entlassung aus der Haft im Jahr 1978 war er einige Jahre lang als Lehrer an einer Mittelschule tätig. Die Rückkehr nach Schanghai war ihm untersagt.
Am 26. Februar 1985 wurde er im Rahmen einer geheimen Zeremonie von Bischof Matthias Lu Zhensheng von Tianshui zum Koadjutor der Diözese Schanghai geweiht. Nach dem Tod des in den Vereinigten Staaten im Exil lebenden Bischofs von Schanghai Kard. Gong Pinmei folgte er diesem 2000 im Amt als Bischof von Schanghai nach. Von den chinesischen Behörden wurde er als Bischof nicht anerkannt, weshalb wer während der gesamten Zeit seines Bischofsamtes im Untergrund tätig sein musste.
Bischof Fan wurde von den chinesischen Gläubigen und geliebt und von der Weltkirche geschätzt und stand trotz großer Schwierigkeiten bei der Ausübung seines Amtes stets im Dienst der Kirche. Beseelt von großem seelsorgerischem Eifer erteilte er seinen Gläubigen persönlich die Sakramente; er gründete die Schwesternkongregation vom “Unbefleckten Herzen Mariens” und stand seinen Priestern und anderen Bischöfen stets mit Rat und Tat zur Seite.
Nach seinem Tod wurden in Schanghai und in anderen Teilen Chinas zahlreiche Trauergottesdienste gefeiert. Auf Bitte der Gläubigen wurde ein Katafalk in der Kathedrale des heiligen Ignatius aufgestellt.
Mit Bischof Fan verliert die Kirche in China eine ihrer tragenden Säulen, einen mutigen Zeugen, unumstößlich im Glauben an Christus, an die Kirche und an den Heiligen Vater. Die Weltkirche trauert um den verstorben Bischof und schließt sich der Diözese Schanghai im Gebet für den ewigen Frieden des Verstorbenen und bittet um Trost für die Gläubigen, die sich an seinem Vorbild inspirieren und daraus Kraft für ihr Leben schöpfen sollen.
Am Requiem für Bischof Fan nahmen am vergangenen 22. März rund fünftausend Gläubige aus Schanghai und anderen chinesischen Diözesen teil. Dem Gottesdienst Stand Pater Joseph Zhu Yude, S.I. vor, der mit 61 Priestern konzelebrierten. Bischof Thaddäus Ma Daqin konnte nicht anwesend schein, schickte aber einen Kranz mit einer persönlichen Widmung für den Verstorbenen. Auf seinem Blog zitiert er zum Tod Bischof Fan aus dem Buch Sirach: “…er ging seinen Weg mit dem Herrn und wurde entrückt: ein Beispiel der Gotteserkenntnis für alle Zeiten…” (Sir 44,16). (Fides 27/3/2014)


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