AFRIKA/TUNESIEN - Afrikanische und universelle Aspekte des heiligen Augustinus: Ausstellung zur Figur des Heiligen von Hippo in Tunis

Dienstag, 14 Dezember 2004

Tunis (Fidesdienst) - In der Basilika „St. Louis“ in Tunis wird vom 15. Dezember bis 10 Januar 2004 eine Ausstellung zur Figur des heiligen Augustinus stattfinden. Anlass ist der 1650. Geburtstag des Heiligen und Bischofs von Hippo. Dabei handelt es sich um ein historisches Ereignis und das erste seiner Art in Tunesien. Der heilige Augustinus bezeichnete sich selbst als „Afrikaner“ und war dabei gleichsam von universeller Tragweite und genau dies steht im Mittelpunkt der Ausstellung, deren didaktischer Teil von der Universität Fribourg betreut wird. Für den künstlerischen Teil ist das tunesische Kulturministerium verantwortlich, das zahlreiche wertvolle archäologische Ausstellungstücke zur Verfügung stellt. Unterstützt wird die Ausstellung auch von der Erzdiözese Tunis und der schweizerischen Botschaft in Tunesien. Die offizielle Eröffnung der Ausstellung findet am 15. Dezember um 18.30 Uhr statt. Am 16. Dezember um 17.00 Uhr wird Professor Serge Lancel einen Eröffnungsvortrag zum Thema „Der heilige Augustinus von Karthago“ halten. Im Anschluss steht eine Diskussionsrunde auf dem Programm, an der zahlreiche namhafte Experten aus Tunesien und anderen Ländern teilnehmen werden.
Karthago hat das Leben des heiligen Augustinus sehr geprägt: hier studierte er von 370 bis 374 und hier unterrichtete er von 375 bis 383 bevor er nach Rom und Mailand ging. Während der Zeit als Bischof von Hippo (395-430) unternahm er zahlreiche Reisen nach Karthago, wo er auch am dortigen Konzil teilnahm und zahlreiche Ansprachen hielt. Als Philosoph, Theologe, Schriftsteller, moralische Instanz und Bischof beeinflusste der heilige Augustinus zweifelsohne das christliche Nordafrika auf vielfältige Art und Weise.
„Die Ausstellung zur Figur des heiligen Augustinus zeigt die christliche Vergangenheit Tunesiens, in der der Heilige von der Zeit der Römer bis zur Invasion der Vandalen und den darauf folgenden byzantinischen und arabischen Eroberungen eine wichtige Rolle spielte“, so der Generalvikar der Erzdiözese Tunis, Mgr. Dominique Rézeau, gegenüber dem Fidesdienst. „Karthago war damals die christliche Metropole Afrikas mit seinen zahlreichen Diözesen, Heiligen, Hirten, Theologen und Christen, die damals vor allem der Versuchung der Irrlehren des Donatismus und Pelagianisums ausgesetzt waren. Die Schriften des heiligen Cyprianus, der als Bischof von Karthago 258 den Märtyrertod starb, haben zusammen mit den Lehren des heiligen Augustinus den Glauben und das Leben der Kirche damals wie heute sowohl in unseren Diözesen als auch über die Landesgrenzen hinaus beeinflusst. Wir hoffen, dass diese Ausstellung den Besucher die Figur des heiligen Augustinus veranschaulichen wird“. (SL) (Fidesdienst, 14/12/2004 - 33 Zeilen, 399 Worte)


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