AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPUBLIK - Erzbischof von Bangui: “Zentralafrika ist ein Pulverfass”

Montag, 21 Oktober 2013

Bangui (Fidesdienst)- “Zentralafrika ist ein Pulverfass”, warnte der Vorsitzende der Zentralafrikanischen Bischofskonferenz, Erzbischof Dieudonné Nzapalainga von Bangui, am Vorabend seiner Anhörung beim Menschenrechtsrat der Vereinten Nationen am heutigen 21. Oktober in Genf. Erzbischof Nzapalainga soll sich dort zur humanitären Lage des Landes äußern.
Wie aus einer Verlautbarung von Caritas Internationalis hervorgeht, will Erzbischof Nzapalainga die Erweiterung der Friedensmission der Afrikanischen Union in Zentralafrika (MISCA) fordern, die bessere Sicherheitsbedingungen garantieren soll; außerdem soll eine internationale Mission und die Schaffung einer unabhängigen Wahlkommission angeregt werden; nicht zuletzt will der Kirchenvertreter auch um die Einleitung von Ermittlungen des Internationalen Strafgerichtshofs im Zusammenhang mit Verbrechen gegen die Menschlichkeit bitten.
Im Zusammenhang mit der mangelnden Sicherheit beklagt Erzbischof Nzapalainga insbesondere eine “unendliche Anzahl von Vergewaltigungen. Menschen werden ermordet, Häuser in Brand gesteckt und Frauen von Rebellen vergewaltigt”.
Nach Aussage des Bischofs ist die Zahl der Rebellen von ursprünglich 3.500 im März auf heute 25.000 aktive Kämpfer gestiegen, wobei auch Kindersoldaten rekrutiert werden.
Nach Angaben des Bischofs ist vor allem die Provinz Bossangoa, 300 km nördlich von Bangui betroffen, wo 2000 Wohnungen in Brand gesteckt wurden und 37.000 Menschen in der dortigen katholischen Mission Zuflucht suchten. Binnenflüchtlinge leben oft unter verheerenden Bedingungen: Krankheiten, mangelnde Hygiene, und Lebensmittelknappheit führen dazu, dass täglich mindestens 4-5 Menschen sterben. (L.M.) (Fidesdienst 21/10/2013)


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