ASIEN/SYRIEN - Erzbischof Matta Roham: „Das Kommando zum Luftangriff ist schnell gegeben, schwierig ist Überwindung der Konsequenzen einer solchen Attacke“

Freitag, 30 August 2013

Hassakè (Fidesdienst) – „Das Kommando zu Luftangriffen gegen Syrien ist schnell gegeben, doch eine Beendigung des Konflikts und die Überwindung der Konsequenzen, die ein solcher Angriff auf den ganzen Nahen Osten hat, ist sehr schwierig“, so der syrisch-orthodoxe Erzbischof von „Jahzira und Euphrat“ zum Fidesdienst. „Überall in Syrien und außerhalb Syriens beten Gläubige dafür, dass ein solcher angriff ausländischer Länder gegen Syrien nicht stattfindet, und für den Frieden in der Region. Wir bitten unseren Herrn Jesus Christus darum, dass er die Gedanken der Mächtigen, erleuchten möge, damit sie auf der Grundlage der Prinzipien der Gerechtigkeit und des Friedens handeln und zum Wohl aller Menschen“
Der Erzbischof schildert die Lage in der Region Hassakè an der Grenze zur Türkei und zum Irak: „Die Flüge auf dem zivilen Flughafen in Kamichly und aller anderen Flughäfen wurden gestrichen. Auch der Transport über den Landweg von Kamichly aus in die anderen syrischen Städte und in Richtung Libanon wurde ausgesetzt. Die Menschen, die bereits vom Konflikt gezeichnet sind, befürchten eine Zuspitzung der Lage“ mit noch mehr Hunger und Elend.
Ein syrisch-katholische Bischof, der aus Sicherheitsgründen nicht namentlich genannt werden will, erklärt gegenüber dem Fidesdienst: „Es ist heute unmöglich, sich eine Zukunft für dieses Land vorzustellen, das einst ein friedliches Land und Zufluchtsort für Flüchtlinge aus dem ganzen Nahen Osten war. Am schlimmsten ist, dass es während der vergangenen drei Jahre keinen Dialog gab, während die Angst und die Verzweiflung dieses kleinen, wehrlosen und gemarterten Volkes zunehmen.“
„Dieser Konflikt“, so der Bischof weiter, „hat Syrien in ein Schlachtfeld verwandelt, er hat den Arbeitsmarkt zerstört, die Unschuld der Kinder, die Sicherheit der Familien, Schulen Kultstätten, Wohnungen und Krankenhäuser“. „Dies ist eine grausame Tragödie“, so der Bischof abschließend, „und ein kleines Volk trägt schweigend ein schweres Kreuz, das Abbild des Leidens Jesu. Angesichts eines solchen Dramas sprechen stille Blicke, viele Tränen und gebrochene Herzen eine Sprache, die direkt an die Mutter Gottes gerichtet ist, die zu Füßen des Kreuzes steht“. (PA) (Fidesdienst, 30/08/2013)


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