AFRIKA/ZENTRALAFRIKANISCHE REPULBIK - Erneut Kirche geschändet: Priester und Ordensleute müssen fliehen

Donnerstag, 22 August 2013

Bangui (Fidesdienst) – In der Zentralafrikanischen Republik kommt es erneut zu Gewalt gegen Kirchenvertreter und Übergriffen auf kirchliche Einrichtungen. Wie aus Informationen hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegen, mussten am vergangenen 18. August Priester und Ordensleute vor der Gewalt der Rebellen des Seleka-Bündnisses von Bouar nach Bohang (im Westen des Landes) fliehen.
Einheimische Jäger, die der anhaltenden Misshandlung durch die Rebellen seit dem Sturz des ehemaligen Präsidenten Francois Bozizé müde waren, töteten am vergangenen 16. August vier Mitglieder des Rebellenbündnisses, darunter auch ein Anführer der Rebellen. „Der Tropfen, der das Fass zum überlaufen gebracht hatte“, so Beobachter zum Fidesdienst, „war die grundlose Festnahme des Inhabers einer Fahrradwerkstatt und eines Tabakhändlers“. Doch die Vergeltung der Rebellen ließ nicht lange auf sich warten: nachdem Verstärkung aus anderen Ortschaften gekommen waren, drangen die Rebellen in die Stadt ein und schossen wild um sich. Am 17. August, „kam eine Gruppe junger Rebellen zusammen mit jungen Muslimen aus Bohong zum Pfarrhaus, wo sie die Tür aufbrachen und das Gebäude plünderten. Kurz danach plünderten sie auch das Haus der Schwestern.“
„Es gibt keine genauen Angaben zur Zahl der toten und Verletzten unter Zivilisten und Rebellen“, so der Beobachter weiter.
Am 18. August konnten Mitarbeiter der Diözese Bouar die Priester und Ordensleute aus der Ortschaft herausholen. „Wir haben an darauf folgenden Tag erfahren, dass die Rebellen noch am Abend der Abreise der Priester und Schwestern erneut in das Pfarrhaus und in das Kloster eindrangen und auf dem Gelände Hütten und Gebäude in Brand steckten. Dabei wurde auch die Kirche geschändet, die Sakristei geplündert und das Auto eines Priesters gestohlen. Wir wissen nicht wann die Vergeltung zu Ende sein wird“, so der Beobachter. (LM) (Fidesdienst, 22/08/2013)


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