AFRIKA/LIBERIA - Dreihundert Flüchtlinge aus Sierra Leone erhalten Staatsbürgerschaft: „Zeichen für Fortschritte bei der regionalen Integration“

Freitag, 21 Juni 2013

Monrovia (Fidesdienst) – Liberia gewährte rund 300 Flüchtlingen aus Sierra Leone, die seit der Zeit des 2002 beendeten Bürgerkriegs im Land leben, im Rahmen einer feierlichen Zeremonie anlässlich des Internationalen Tags der Flüchtlinge am 20. Juni, die Staatsbürgerschaft.
„Die Gewährung der Staatsbürgerschaft für 300 Flüchtlinge aus Sierra Leone, muss unter dem Gesichtspunkt des ständigen Austausches zwischen den beiden Ländern betrachtet werden“, so P. der seit vielen Jahren in Sierra Leone tätige italienische Xaverianer Missionar, Gerardo Caglioni, zum Fidesdienst. „Wir erinnern daran, dass die jeweiligen Kriege in den beiden Staaten sich auf das jeweils andere Land ausgewirkt haben, da es zu einem stetigen Austausch von Flüchtlingen zwischen den beiden Ländern kam. Ich selbst kam jeden Tag an einem Camp für liberianische Flüchtlinge in der Nähe des Flughafens von Makeni (Sierra Leone) vorbei“, so der Missionar.
P. Caglioni betont, dass die feierliche Gewährung der Staatsbürgerschaft am gestrigen 20. Juni auch im Kontext der langen Geschichte der Vereinbarungen zwischen Sierra Leone, Liberia und der Republik Guinea betrachtet werden muss. „Seit 1973 wurde mit den Vereinbarungen der ‚Mano River Union’ eine Art Gemeinschaft zwischen den drei Staaten auf den Weg gebracht (der sich Guinea 1980 anschloss) und aus der schließlich die Gemeinschaft der Westafrikanischen Staaten (ECOWAS/CEDEAO) entstand, die nun nach Ende der Kriege weiter entwickelt werden muss“, so P. Caglioni.
„Die Zukunft der ganzen Region hängt vom Austausch zwischen den Ländern ab, die dieser Region angehören“, so der Missionar. „Es geht dabei nicht nur um einen kulturellen sondern auch um den wirtschaftlichen Austausch. Die Gewährung der liberianischen Staatsbürgerschaft an die Flüchtlinge aus Sierra Leone ist ein Zeichen für den Fortschritt bei der regionalen Integration, die, wenn sie weiter gefördert wird zur Entwicklung der ganzen Region beiträgt, die Reich an Ressourcen ist“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 21/06/2013)


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