AFRIKA/MALAWI - Missionar beklagt "Unterkühlung" der Wirtschaft des Lands

Freitag, 14 Juni 2013

Lilongwe (Fidesdienst) – „Dieses Jahr sind die Nächte besonders kalt und die Kälte kam ganz überraschend“, so der seit Jahrzehnten in Malawi tätige italienische Monfortaner Missionar P. Piergiorgio Gamba zum Fidesdienst. „Doch was uns besonders Sorge macht ist die ‚Unterkühlung’ der Wirtschaft unseres Landes.“
„Nachdem die Landeswährung Kwacha einen Wechselkurs von 500 Kwacha pro Euro erreicht hatte, ist der Kurs inzwischen fast auf 400 Kwacha gesunken“, so der Missionar. Demzufolge „wird der Bauer, der seinen Tabak und die Baumwolle zu guten Preisen in Dollar verkaufte nun von den Banken in Dollar bezahlt wird, 100 Kwacha weniger bekommen. Auch wenn die Ernte gut war, reicht dies nicht, denn es muss auch Dünger, Saatgut und Antiparasitenmittel gekauft werden. Von einer solchen Situation profitieren nur die Käufer und die Banken“.
P. Gamba erinnert auch en ein Ereignis, von dem die internationale Presse berichtete. „Vor kurzem hat die Regierung ein Programm vorgestellt, mit dem man jungen Menschen helfen wollte: Arbeitskräfte sollten in andere Länder exportiert werden, die Verträge mit einer Laufzeit von vier Jahren angeboten hatten. Die ersten 363 Jugendlichen waren bereit nach Südkorea zu gehen und sollten wenige Tage später abreisen. Nachdem viel Lärm um die Sache gemacht worden war und die Vetternwirtschaft funktioniert zu haben schien, denn alle, die ausgewählt worden waren hatten das Parteibuch der Regierungspartei… wurde alles abgesagt. Dies geschah unter dem Vorwand, dass die Qualifikation nicht ausreichend und für einen langfristigen Vertrag mehr Zeit notwendig sei… so mussten alle schweigend nach Hause gehen.“
„Diese Ereignisse werden von den für Mai 2014 geplanten Wahl überschattet und die Regierung will um jeden Preis unter Beweis stellen, dass sie in der Lage ist, das Land zu regieren“, so der Missionar abschließend. (LM) (Fidesdienst, 14/06/2013)


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