AFRIKA/NIGER - Erster einheimischer Bischof tritt sein Amt an

Montag, 10 Juni 2013

Niamey (Fidesdienst) – P. Mauro Armanino (sma) berichtet für den Fidesdienst von der gestrigen Amtseinführung des Weihbischofs von Niamey, Djalwana Laurent Lompo:

„Wenn man es ganz einfach als Kürbis übersetzt, verliert es seine eigentliche Bedeutung. Doch es handelt sich tatsächlich um einen Kürbishälfte („Calebasse“), der im Zeichen der Begrüßung überricht wird“, so der Missionar, „Sie wird mit Wasser gefüllt und vorbeigehenden Wanderern und Besuchern überreicht. Dieses Symbol hat Bischof Laruent Lompo, der neue Weihbischof von Niamey, in sein Bischofswappen aufgenommen: eine von zwei Händen gehaltene Kürbishälfte, eine offene Bibel und der gelbe Grund des Sahel-Sees. Über dem Wappen befindet sich ein Kreuz im Zeichen der Zugehörigkeit und des zu gehenden Weges. ‚ Geben macht mehr Freude als im Nehmen’ lautet das Motto, das der Bischof für sein Amt als Weihbischof in der Diözese Niamey ausgewählt hat. Er bittet dabei um die Gnade der Einfachheit, wie auch das Symbol der Kürbishälfte zeigt.“
„Man hatte insgeheim befürchtet, dass etwas passieren könnte, bei diesem Fest der katholischen Kirche in Niger“, so der Pater Armanino weiter, „die jüngsten Attentate vor einer erste einer Woche hatten zu diesen nicht unbegründeten Befürchtungen geführt. Doch der Sicherheitsdienst in und um das Stadion, wo die Amtseinführung im Beisein von rund 3.5000 Gläubigen stattfand, war gut organisiert. Erzbischof Michel Cartatéguy von Niamey, stand dem Gottesdienst vor, bei dem die Bischöfe von Niger fast vollständig vertreten waren. Während der dreistündigen Zeremonie wurde an die Geschichte der katholischen Kirche in Niger während der 80 Jahre seit ihrer Gründung erinnert. Gesänge, Tänze und Symbole und die Atmosphäre ganz allgemeine machten die Feier zu einem sehr lebendigen Ereignis.“
„Bischof Laurent Lompo gehört zum Stamm der Gourmanché“, erklärt der Missionar und er ist der erste einheimische katholische Bischof des Landes. Viele aus dem Stamme der Gourmanché, die Teil in Burkina Faso und in Niger leben, aber auch Zerma/Sonhrai, Houssa, Zuwanderer aus Benin, Togo, Cote d’Ivoire und anderen Ländern der Atlantikküste waren anwesend. Sogar Einwanderer aus Libyen nahmen an der Feier teil.“
„Das Ereignis ist für ein Land wie Niger von großer Bedeutung“, betont der Missionar, „wo von den rund 19 Millionen Einwohner nur etwa 25.000 Katholiken sind, davon sind nur etwa 5.000 Einheimische. Bei den anderen handelt es sich um Zuwanderer aus den Nachbarländern. Die katholische Kirche des Landes ist sehr einfach und bescheiden und auf das Zuhören konzentriert, eine andere Art das Evangelium zu leben“.
„Am Ende der Feier wurden zwei weiße Tauben im Zeichen des Friedens freigelassen“, berichtet P. Armanino, „Das Bemühen um Frieden gehört zu den großen Herausforderungen in Niger und in der Sahel-Zone“. (LM) (Fidesdienst, 10/06/2013)


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