AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Nordkivu: Spannungen im Vorfeld des Besuchs von Ban Ki-moon

Donnerstag, 23 Mai 2013

Kinshasa (Fidesdienst) – Über 30.000 Flüchtlinge, die in Aufnahmelagern im Nordkivu (Demokratische Republik Kongo) untergebracht sind, verließen die Flüchtlingscamps infolge von Gefechten zwischen der kongolesischen Armee und Rebellen der M23. Dies geht aus einem Bericht des UN-Flüchtlingshochkommissariats hervor.
Zu den Gefechten kam es am vergangenen 20. Mai in der Region um Mutaho, rund 12 Kilometer von Goma, der Provinzhauptstadt, entfernt. Die gegnerischen Parteien machen die jeweils andere Partei für den Ausbruch einer neuen Welle der Gewalt im Vorfeld des Besuchs des Generalsekretärs der Vereinten Nationen, Ban Ki- Moon, am heutigen 23. Mai, verantwortlich. Ban Ki-Moon traf bereits gestern in Kinshasa mit Präsident Kabila zusammen, um die derzeit stattfindende Stationierung der UN-Einheiten zu koordinieren. Die Einheiten, bestehend aus 3.000 Soldaten aus Südafrika, Tansania und Malawi, sollen die bereits im Kongo stationierten Soldaten der Friedenseinheiten der MONUSCO bei der Entwaffnung der Rebellen im Nordkivu unterstützen. Nach Ansicht der Regierung in Kinshasa wollten die Rebellen der M23 mit den Gefechten die Stationierung der neuen Einheiten beeinträchtigen.
Die Rebellen dementieren diese Vorwürfe und erklärten sich bereit mit Blick auf den Besuch des UN-Generalsekretärs die Operationen umgehend einzustellen.
Die M23 ist unterdessen nicht die einzige bewaffnete Gruppe, die die Stabilität der Region beeinträchtigt. Hier sind verschiedene Milizen und kriminelle Organisationen aktiv. Während in der Nähe von Goma die Gefechte begannen, wurden in der Umgebung von Butembo auf dem Weg von Butembo nach Beni fünf Lkw-Fahrer entführt (davon drei aus Kenia) entführt. Wie ein von der kongolesischen Tageszeitung „Le Potentiel“ zitierter Beobachter erklärt, soll es sich bei den Entführern unter anderen um Soldaten der regulären Armee und Polizeibeamte handeln. In der Region kommt es immer wieder zu Entführungen. Zu den Entführungsopfern gehören auch drei Assumptionisten, die im vergangenen Oktober entführt wurden und deren Aufenthaltsort seither nicht bekannt ist. (vgl. Fidesdienst vom 22/10/2012 und 22/01/2013). (LM) (Fidesdienst, 23/05/2013)


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