ASIEN/HEILIGES LAND - Patriarchen Twal zur Parlamentswahl in Jordanien: Bürger, geht zur Wahl!

Dienstag, 15 Januar 2013

Jerusalem (Fidesdienst) – Der lateinische Patriarch von Jerusalem, Erzbischof Fouad Twal äußert sich in einer Botschaft an die „lieben Brüdern“ zu den bevorstehenden Parlamentswahlen, die dort am 23. Januar stattfinden. In seiner Botschaft erinnert er an die Worte mit denen sich König Abdallah II. anlässlich dessen Besuch in Jordanien im Mai 2009 an Papst Benedikt XVI. wandte: „Die Kinder unseres Landes, Muslime und Christen, sind vor dem Gesetz gleichberechtigte Bürger und alle sind am Aufbau der Zukunft unseres Landes beteiligt“. Der Patriarch bezeichnet die Präsidentschaftswahlen als eine „kostbare Gelegenheit“ für die jordanischen Staatsbürger zur Ausübung der eigenen Rechte und Pflichten. Indem er sich an die Christen des Landes wendet erinnert Patriarch Twal daran, dass Christus selbst die eigenen Jünger aufforderte in der Welt, Salz Licht und Sauerteig zu sein.
Erzbischof Fouad Twal wüscht sich, dass die Wahlen ein Parlament bringen, „das aus aufrichtigen Menschen vor Gott und dem eigenen Gewissen besteht“, damit die Versammlung die eigene Verantwortung angesichts der Instabilität in der Region des Nahen Ostens übernimmt. Was die christlichen Bürger anbelangt, so lädt der Patriarch diese ein sich in den Dienst des Gemeinwohls und der Mitmenschen zu stellen und sich sektiererische Strömungen und Klandenken fernzuhalten. Man erwarte von ihnen, dass sie mit dem Verantwortungsbewusstsein und der Liebe haben „die Jesus seinen Anhängern empfiehlt“, den diese seien das Erkennungszeichen der Christen „zu allen Zeiten und an allen Orten“. In seiner Botschaft erinnert der Patriarch auch an einen Beitrag seines Vorgängers Michel Sabbah und ein Dokument der Bischofssynode für den Nahen Osten (Vatikan, Oktober 2010), die den positiven Beitrag hervorheben, den Christen zur Gesellschaft leisten sollen-
Abschließend fordert Erzbischof Twal in seiner am 12. Januar veröffentlichten Botschaft die jordanischen Bürger ein weiteres Mal zur Teilnahme an der Wahl auf.
Die Botschaft des Patriarchen Twal – der selbst als Sohn einer Beduinenfamilie mit langer christlicher Tradition in Madaba geboren wurde – ist ein wichtiges öffentliches Signal, das die demokratische Legitimation der bevorstehenden Wahl hervorhebt, die von islamistischen Gruppen boykottiert wird. (GV) (Fidesdienst, 15/01/2013)


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