AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPULIK KONGO - Verschiedene Rebellengruppen treiben ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung im Nordkivu

Donnerstag, 11 Oktober 2012

Kinshasa (Fidesdienst) – Im Osten der Demokratischen Republik Kongo sind zahlreiche Rebellengruppen aktiv, die ihr Unwesen unter der Zivilbevölkerung treiben. Wie die einheimische Presse berichtet, griffen bewaffnete Männer unter Leitung des Rebellenführers Manu in den vergangenen Tagen das Dorf Bilulu an, nach dem die dort stationierten Soldaten der staatlichen Armee ihre Kaserne fluchtartig verlassen hatten. Dies ist nach Angaben der Presse bereits das vierte Dorf, das von den Rebellen im Nordkivu und in der benachbarten Eastern Province belagert wird, wo es immer wieder zu Plünderungen und Folter kommt.
„Es wird viel – und nicht zu Unrecht - über das gewaltsame Vorgehen der Rebellenbewegung M23 gesprochen, doch dies führt dazu, dass man vergißt, dass es zahlreichen andere bewaffneten Gruppen gibt, die im gesamten Nordkivu und vor allem in der Region Masisi aktiv sind“, so Beobachter aus Kreisen der Ortskirche zum Fidesdienst. „Es ist sicher wahr, dass die M23 große Schäden unter der Zivilbevölkerung anrichtet: man braucht nur daran zu denken, dass in der Nähe von Goma, in Kanyaru ein neues spontan errichtetes Flüchtlingscamp entstanden ist, wo 60.000 Binnenflüchtlinge leben“, so der Beobachter zum Fidesdienst. „Doch im Nordkivu leiden viele Vertriebene unter der Gewalt anderer bewaffneter Gruppen, darunter die FDLR und die Nyatura, Raia, Mutomboki und APCLS, um nur einige zu nennen“.
„Niemand hat davon berichtet, dass Anfang August zwei Flüchtlingslager in Masisi (Kishondja und Kihuma) von diesen Milizen dem Erdboden gleich gemacht wurden, wodurch sich viele Menschen gezwungen sahen, erneut zu fliehen. Ende September wurden viele Unterkünfte im Flüchtlingslager in Kilimani, ebenfalls in der Region Masisi verwüstet. Auch hier mussten viele Menschen ein weiteres Mal fliehen.“
Am 30. September erinnerte Papst Benedikt XVI. an die Not der Menschen im Osten der Demokratischen Republik Kongo (vgl. Fidesdienst vom 1/10/2012). In diesen Tagen steht das Land im Mittelpunkt des internationalen Interesses: vom 12. bis 14. Oktober findet in Kinshasa der Gipfel der französischsprachigen Länder statt, an dem auch der französische Präsident Francois Hollande teilnehmen wird. (LM) (Fidesdienst, 11/10/2012)


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