AMERIKA/NICARAGUA - Bischöfe zur Wahl am 4. November: „Wir müssen über das Machtverständnis in unserem Land nachdenken“

Donnerstag, 27 September 2012

Matagalpa (Fidesdienst) – Die Bischofskonferenz von Nicaragua (CEN) fordert in einer Botschaft zur bevorstehenden Wahl zum Nachdenken auf. „Das politische Leben unseres Landes ist heute von einer autokratischen Art der Ausübung der Macht und damit von Machtmissbrauch gekennzeichnet. Dies wird auch durch die Konzentration der Macht und dem Streben nach Machterhalt, die Manipulierung der Gesetze und der Institutionen und die Zerstörung der grundlegenden Prinzipien eines Rechtsstaats sichtbar“, heißt es in der Botschaft.
Bei der Pressekonferenz anlässlich der Veröffentlichung des Hirtenbriefs, die gestern in Matagalpa stattfand (vgl. Fidesdienst vom 26/09/2012), verlas der Generalsekretär der CEN und Weihbischof von Managua, Bischof Silvio Baez, einen Teil der Botschaft, in dem die Bischöfe sich auf das Lukasevangelium beziehen und betonte dabei „Jesus verurteilt diese Art des Machtverständnisses, denn es schafft ein Klima des Streits“.
„Die Wahlen sind Gelegenheit, darüber nachzudenken, wie die Macht in unserem Land ausgeübt wird und wie die politische Praxis in Nicaragua aussieht“, so die Bischöfe in ihrem Hirtenbrief zur bevorstehenden Wahl am 4. November. In diesem Zusammenhang üben die Bischöfe auch Kritik an den Oppositionsparteien und deren interne Uneinigkeiten, „bei denen es nicht um demokratische Bestrebungen geht, sondern ebenfalls um das Streben nach Macht und eigene Interessen“. Diesen Parteien gelinge es nicht klare politische Alternativen zu entwickeln und damit zur Entwicklung des Landes beizutragen.“
Abschließend erinnern die Bischöfe die Bürger an ihre Rechte und Pflichten als Wähler im Hinblick auf die Mitverantwortung für den Aufbau der Gesellschaft „durch spezifisches Handeln und aktives Engagement im öffentlichen Leben“. (CE) (Fidesdienst, 27/09/2012)


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