AMERIKA/HONDURAS - Das Drama der Minderjährigen auf der Suche nach dem „amerikanischen Traum“

Dienstag, 18 September 2012

El Corinto (Fidesdienst) – Jeden Tag versuchen zahlreiche Kinder und Jugendliche aus Honduras ohne Begleitung von Erwachsenen über Guatemala und Mexiko in die Vereinigten Staaten zu gelangen. „Dieses Phänomen wurde bisher nicht in der richtigen Perspektive eingeschätzt“, heißt es in einem von der katholischen Wochenzeitschrift „Fides“ in Honduras veröffentlichten Artikel, „an der Grenze zwischen Honduras und Guatemala und insbesondere in der Stadt El Corinto, kommt es zu dramatischen Szenen“.
„Wie aus den vom Mexikanischen Institut für Auswanderung veröffentlichten Daten hervorgeht, wurden von Januar bis August 2012 insgesamt 2.424 Minderjährige ohne Begleitung von dort aus in ihr Heimatland zurückgeschickt“, heißt es in dem Artikel weiter, „Im Vergleich zum Vorjahr bedeutet dies einen Anstieg um 51%. Von diesen Minderjährigen kamen 1.012 aus Guatemala, 875 aus Honduras und 496 aus El Salvador.“
In einem Dossier zu diesem Thema veröffentlicht die katholische Wochenzeitschrift auch Berichte von Eltern, die ihren Kindern auf dem Weg zur Grenze folgten, um sie wieder nach Hause mitzunehmen, oder von Pastoralarbeitern, die von unvorstellbaren Schicksalen erzählen, und von freiwilligen Helfern des Instituts für Kinder und Familie in Honduras (IHNFA) die mit der bischöflichen Kommission für menschliche Mobilität zusammenarbeiten.
Der Leiter der „Casa Alianza“, Manuel Capellin, betont, dass mindestens 10% der Auswanderer, die sich auf die Suche nach dem „amerikanischen Traum“ begeben, Minderjährige sind. 40% dieser Kinder aus Honduras werden wieder nach Hause zurückgeschickt. „Diese Kinder sind allen Gefahren des Menschenhandels ausgesetzt, von sexueller Ausbeutung bis hinzu unkontrollierter Adoption oder anderen Verbrechen“, so Capellin. (CE) (Fidesdienst, 18/09/2012)


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