AFRIKA/MALI - Muslimische Extremisten auf dem Vormarsch in den Süden

Montag, 3 September 2012

Bamako (Fidesdienst) – „Die Besetzung der Stadt Douentza bereitet den Behörden in Bamako große Sorge“, so der Sekretär der Bischofskonferenz von Mali, Pfarrer Edmond Dembele, zum Fidesdienst. Die Stadt Douentza wurde von der Bewegung für Einzigartigkeit und Dschihad in Westafrika (MUJAO) besetzt, die zusammen mit anderen islamistischen Bewegungen den Norden des Landes kontrolliert. „Die Einnahme von Douentza durch die MUJAO ist strategisch wichtig, denn es handelt sich um die erste Stadt nach Mopti auf dem Weg in den Norden. Bisher gab es hier eine so genannte Pufferzone, zwischen den von den Islamisten und von der staatlichen Armee kontrollierten Gebieten“, so der katholische Geistliche. „Eine weitere Nachricht, die in Mali für Unruhe sorgt, ist der Mord an einem Mitarbeiter des algerischen Konsulats in der Stadt Gao, die seit mehreren Wochen von Extremisten belagert wird. Die Nachricht wurde zwar offiziell nicht bestätigt, aber sie scheint wahr zu sein“, so Pfarrer Dembele weiter.
„Angesichts dieser jüngsten Ereignisse fragt man sich, welche weiteren Maßnahmen die Regierung in Mali ergreifen wird. Vor wenigen Tagen hatte der Premierminister im Gespräch mit einem Journalisten, der in Goa von Mitgliedern der MUJAO verprügelt worden war, dass die Armee sich auf die Rückeroberung des Nordens vorbereitet. Doch es gibt bereits beunruhigende Anzeichen, was ideologische Propaganda anbelangt. In einigen Moscheen sind bereits extremistische Prediger aufgetaucht, die zu Versammlungen einladen. Dies wurde von den Einheimischen jedoch bisher nicht sehr begrüßt“, so Pfarrer Dembele weiter.
Menschen, die aus dem Norden fliehen sehen sich unterdessen mit heftigen Regenfällen konfrontiert, die Mali derzeit heimsuchen und in verschiedenen Regionen bereits zu Überschwemmungen geführt haben. „Die Regenfälle sind ein zusätzliches Problem. Die Menschen leiden bereits unter einer Lebensmittelkrise. Und mit dem Einsetzen der Regenfälle erhöht sich nun die Choleragefahr. Die humanitäre Lage ist also weiterhin besorgniserregend“, so Pfarrer Dembele abschließend. (LM) (Fidesdienst, 03/09/2012)


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