AFRIKA/DEMOKRATISCHE REPUBLIK KONGO - Kongolesische Religionsführer appellieren an die Politiker des Landes: „Ihr sollt ein einziges Ziel verfolgen und das Volk zur Demokratie führen“

Freitag, 29 Oktober 2004

Kinshasa (Fidesdienst) - In einer gemeinsamen Verlautbarung fordern die kongolesischen Religionsführer die Politiker des Landes auf, die Übergangszeit zu nutzen und das Volk auf dem Weg zur Demokratie in der Demokratischen Republik Kongo zu führen. Im Namen der Katholiken unterzeichnete der Vorsitzende der kongolesischen Bischofskonferenz, Erzbischof Mosengwo Pasinya, das Papier. „An erster Stelle möchten wir unseren Glückwunsch zur erfolgreichen Beendigung der politischen Verhandlungen und zur Unterzeichnung eines globalen Friedensabkommens aussprechen, dass auch die Einstellung der feindlichen Handlungen einschließt, die das Land seit August 1998 erschüttern“, heißt es in der Verlautbarung der Religionsführer wörtlich.
„Das Pflichtbewusstsein und die Achtung der eingegangenen Verpflichtungen, die die Übergangszeit gekennzeichnet haben, wurden von der kongolesischen Bevölkerung sehr geschätzt“, betonen die Religionsführer weiter.
Die Autoren weisen jedoch auch auf Probleme hin, die gelöst werden müssen, damit es einen dauerhaften Frieden geben kann. „Während der positive Verlauf zu Beginn der Übergangszeit unter dem Volk Hoffnung weckt, haben erneute Spannungen im Osten des Landes und die Belagerung der Stadt Bukavu diese Hoffnung erschüttert. Als ob dies nicht ausgereicht hätte, hat das Massaker von Gatumba (vgl. Fidesdienst vom 3. September), bei dem viele unserer Mitbürger, die in Burundi Zuflucht gesucht haben, unter tragischen Umständen ihr Leben verloren, eine neue Krise hervorgerufen, die den Erfolg der Übergangszeit zunichte machen könnte“, heißt es in der Verlautbarung. Die Religionsführer loben den südafrikanischen Staatspräsidenten Thabo Mbeki dafür, dass er „auf wirkkräftige Weise dazu beigetragen hat, diese Krise zu überwinden und die Überganszeit wieder aufzunehmen“.
„Der bisher zurückgelegte Weg des Übergangs zeigt, dass es möglich ist der Aufgabe der Politik auf loyale Weise gerecht zu werden. Die Aufgaben sind nicht einfach und die Verantwortung groß, doch aus Liebe zu eurem Land ist es euch bisher gelungen, Unterschiede zu überwinden. Im Namen des kongolesischen Volkes, das bereits zu viel Leid ertragen hat, bitten wir euch euer Bemühen um Versöhnung zu verdoppeln“, so die Religionsführer, die in diesem Zusammenhang auch konkrete Vorschläge machen. „Ihr müsst nur ein Ziel verfolgen, nämlich die Demokratie. Ihr dürft nur einen Schwerpunkt zugrunde legen, nämlich die Linderung der Not eures Volkes und die Unterstützung der Menschen beim Wiedererlangen der eigenen Würde, damit sie sich am Reichtum des Landes ihrer Vorfahren erfreuen können. Ihr sollt wissen, dass ihr auf diese Weise für immer die Anerkennung des Volkes verdient.“ (LM) (Fidesdienst, 29/10/2004 - 35 Zeilen, 395 Worte)


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