AFRIKA/KENIA - Gefangene beten im Missionsmonat Oktober für die Missionare in aller Welt

Dienstag, 26 Oktober 2004

Nairobi (Fidesdienst) - „Auch im Gefängnis kann man zur Missionstätigkeit beitragen. Dies sage ich immer wieder bei meinen Besuchen im Hochsicherheitsgefängnis in Kamiti“, so der italienischen Consolata Missionar und Nationaldirektor der Päpstlichen Missionswerk in Kenia, Pater Eugenio Ferrari, gegenüber dem Fidesdienst. „In der Haftanstalt ist eine eifrige katholische Gemeinde entstanden. Es gibt dort Katechisten, Animatoren und sogar einen kleinen Chor, der bei der Heiligen Messe singt, die ich jeden Sonntag mit den Gefangenen feiere. Ich muss für den Gottesdienst gar nichts selbst vorbereiten. Die Häftlinge suchen die Lieder aus, legen fest, wer die Lesung liest, und bestimmen die Messdiener“, so Pater Ferrari, der auch auf eine ganz besondere Episode hinweist: „Bei einer der letzten Messen wurde ein Lied gesungen, das ich nicht kannte. Auf meine Frage, woher das Lied stammte, erklärten die Gefangenen, dass sie es selbst komponiert hatten“.
„Ich sage den Häftlingen immer wieder, dass auch sie selbst mit dem Gebet und durch das Opfer ihres Leids für das Wohl der Kirche und der Menschheit missionarisch tätig sein können. Es gibt Menschen, die seit über 25 Jahren im Gefängnis sind und auch diese Häftlinge bitte ich darum, für die Mission zu beten“, erzählt Pater Ferrari. „Während des Missionsmonats Oktober habe ich die Gefangenen gebeten, für die Missionare in aller Welt zu beten. Am Sonntag der Weltmission, den 24. Oktober, nahmen auch die Gefangenen am Gebet für die Nichtchristen teil“.
„Unter den Häftlingen gibt es auch Protestanten und mehrere Muslime. Viele nehmen an der katholischen Messe teil und fühlen sich vom Glaubenszeugnis der Katholiken angezogen. Bei meinen Besuchen im Gefängnis bringe ich allen unabhängig von ihrem Glauben etwas mit, den katholisch sein bedeutet sich an alle zu wenden“, so Pater Ferrari abschließend. (LM) (Fidesdienst, 26/10/2004 - 23 Zeilen, 292 Worte)


Teilen: