AMERIKA/EL SALVADOR - Katholische Kirche an der Entstehung eines Waffenstillstands zwischen Banden beteiligt: dauerhafte Lösungen für das Gewaltproblem notwendig

Mittwoch, 28 März 2012

San Salvador (Fidesdienst) – Wie die Presse in El Salvador berichtet, bestätigte der Sicherheitsminister des Landes, David Munguia, einen „Waffenstillstand“ zwischen den Banden des Landes, der zu einem „nie dagewesenen“ Rückgang der Mordfälle geführt habe. Es gebe jedoch „keine Garantie“ für diesen Waffenstillstand, weshalb er nicht als dauerhafte Lösung des Gewaltproblems betrachtet werden dürfe.
Wie auus einer Verlautbarung der Ortskirche hervorgeht, die dem Fidesdienst vorliegt, wies der Minister auch öffentlich darauf hin, dass der katholische Militärbischof des Landes, Fabio Colindres, maßgebend an der Entstehung dieses Waffenstillstands beteiligt war. Dazu habe vor allem ein Gespräch mit den Anführern der beiden größten Banden, Mara Salvatrucha und La Mara 18, im Gefängnis beigetragen.
Unterdessen hatte der Minister für Sicherheit auch in einem offiziellen Gespräch mit der US-amerikanischen Untersekretärin für Sicherheit, Demokratie und Menschenrechte, Maria Otero, „die wichtige Arbeit der katholischen Kirche beim Entstehen des Waffenstillstands zwischen den beiden Banden“ erwähnt. Das Engagement der Kirche habe zusammen mit einer umfassenden Operation der Polizei zur Verbrechensbekämpfung zu ersten Ergebnissen geführt, so der Minister.
Im Rahmen einer Pressekonferenz hatte der Minister die Tatsache, dass die Morde infolge des von Bischof Colindres in der Vorwoche angekündigten Waffenstillstands zwischen den Banden in El Salvador von durchschnittlich 14 auf 4 bis 5 am Tag zurückgegangen sei, als „unerwartet und ohnegleichen“ bezeichnet. Im Jahr 2011 gab es in El Salvador mit seinen wenig mehr als 6 Millionen Einwohnern nach offiziellen Daten insgesamt 4.354 Morde. Nach Angaben der Regierung sind 90% dieser Morde auf Bandenkriege zurückzuführen.
Über die Nützlichkeit und Dauer des Waffenstillstands zwischen den Banden findet im Land unterdessen bereits eine kontroverse Debatte statt. (CE) (Fidesdienst, 28/04/2012)


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