AFRIKA/MALAWI - Ultimatum an den Präsidenten verschärft die politische Auseinandersetzung in Malawi

Mittwoch, 21 März 2012

Lilongwe (Fidesdienst) – Unter Vorsitz des „Public Affairs Committee“ (PAC) fand in der Kathedrale in Limbe ein Bürgertreffen statt in dessen Rahmen die Teilnehmer folgendes Ultimatum an den Präsidenten formulierten: entweder soll Bingu wa Mutharika innerhalb von 60 Tagen zurücktreten oder die Bürger sollen innerhalb von drei Monaten im Rahmen eines Referendums befragt werden. Andernfalls werde man eine Kampagne des Bürgerungehorsams auf den Weg bringen.
„Der 14. und 15. März werden in die Geschichte des Landes eingehen“, so der seit Jahrzehnten in Malawi lebende Monfortaner Missionare, P. Piergiorgo Gamba, zum Fidesdienst „und dies geschieht 20 Jahre nachdem die katholischen Bischöfe mit einem Hirtenbrief aus dem Jahr 1992 den Volksaufstand gegen den damaligen Diktator Hastings Kamuzu Banda anführten.
„Das jüngste ökumenische Treffen, an dem alle Kirchen teilnahmen stieß auch auf das Interesse der Medien. Abwesend waren nur die Vertreter der Regierungspartei und die treuen Anhänger des Präsidenten“, so der Missionar.
„Angesichts der gegenwärtigen Signale, die in unserer Gesellschaft auf eine Krise in der Politik, der Volkswirtschaft und der Verfassung hinweisen“, heißt es in der Schlussbotschaft, haben wir eine ernsthafte und kritische Analyse auf den Weg gebracht, bei der wir uns Fragen stellen, die für unsere Zukunft als Nation Ausschlag gebend sind“. In ihrem Dokument beklagen die Versammlungsteilnehmer vor allem die Wirtschaftskrise und den mangelnden Respekt gegenüber den Regeln der Demokratie.
Die Regierung lehnte unterdessen das Ultimatum der PAC ab und führt eine Kampagne gegen die Opposition durch. Atupele Muluzi, der Sohn des ehemaligen Präsidenten Bakili Muluzi wurde bei Auseinandersetzungen zwischen den Ordnungskräften und seinen Anhängern festgenommen. Die Demonstranten sollen eine Polizeistation in Brand gesteckt haben. (LM) (Fidesdienst, 21/03/2012)


Teilen: